17.02.2018 Antwerpen / Kopenhagen / Bad Nenndorf

Diamonds Forever, Wonderful Copenhagen,

Voller Medaillensatz für den TSC im Dorado

 

Ein dichtgepacktes Turnierprogramm haben Marion Dedekind und Werner Schlamm-Dedekind hinter sich, die unverdrossen und unbeschadet innerhalb von acht Tagen zwei Weltranglistenturniere getanzt, auf ihren beiden internationalen Touren viel erlebt und die Woche noch mit einer Turnierteilnahme „beinahe vor der Haustür“ abgeschlossen haben. Doch der Reihe nach:

Es begann mit dem berühmten

antwerpdiamondcup.be

Die ziemlich kühlen Außentemperaturen waren zwar der Jahreszeit angemessen, doch weniger erfreulich erwies sich, dass sich die Heizung im Hotel partout nicht zum Laufen bewegen ließ, so dass man dick in Decken und Kleidung eingemummelt eine ziemlich frostige Nacht hinter sich bringen musste, ehe es mit dem Turnier in Berchem, einem Vorort von Antwerpen, losgehen konnte.

Der rote Teppich ist ausgelegt

Dort  hieß es also sich gut und intensiv warm machen! Dafür war die Stimmung im Saal um so besser. Werner und Marion genossen das Flair der riesigen, aber atmosphärisch animierenden Sporthalle Het Rooi.

27 Paare aus 8 Nationen traten in der Klasse Senior IV an, darunter auch die italienischen Weltmeister Luciano Ceruti / Rosa Nuccia Cappello. Große Freude für unsere Beiden, als klar war, dass sie sich direkt für die nächste Runde qualifiziert hatten, also nicht das im westlichen Ausland übliche Redance über sich ergehen lassen mussten. Leider gab es dann im Viertelfinale gleich zu Beginn einen heftigen Zusammenstoß, der offensichtlich noch nachwirkte. So fiel das Endergebnis mit Platz 21 nicht ganz so aus wie erhofft.

Obwohl die amtierenden Weltmeister in letzter Zeit die eine oder andere Niederlage hatten einstecken müssen, gewannen sie dieses Weltranglistenturnier deutlich vor ihren Landsleuten Valter Rossi / Mara Lorenzon. Auf  Platz 3 kamen als bestes deutsches Paar nicht die Deutschlandpokalsieger Heinrich und Monika Schmitz (Platz 6), sondern Thomas und Annette Kreuels, die zu Jahresbeginn neu in diese Altersklasse eingestiegen waren.

 

Der nächste Zielpunkt war bereits am darauf folgenden Donnerstag das Tivoli in Kopenhagen. Da ,,Rentner sich den Terminkalender ja beliebig einteilen können“, wird bei internationalen Turnieren das Wochenende immer häufiger für andere Startklassen freigehalten. Dass es auch in der Klasse IV noch Berufstätige gibt, wird wohl nicht in Betracht gezogen. So mussten Birgit und Marcel aus unausweichlichen beruflichen Gründen auf diesen Event leider von vorne herein verzichten – schade, denn ,,Wonderful Copenhagen‘‘ wäre ein begehrtes Ziel gewesen.

Dort war es draußen beißend kalt, was einige im wahrsten Sinne des Wortes eiserne (oder kupferne)  Schwimmer nicht von eisgekühltem feucht-fröhlichen Sportvergnügen abhielt.

Hingegen zog sich die kleine Meerjungfrau von Andersen (nicht Nils, sondern Hans Christian) alsbald fröstelnd in den großen Saal des Maritim Hotel zurück, wo die zahlreichen internationalen Tanzturniere, von edler Beleuchtung in farbiges Licht getaucht, ihren Lauf nahmen.

Fotos: Werner Schlamm-Dedekind

Bei den Senioren IV trat in Kopenhagen nur ein kleines Feld von 14 Paaren an. Auch hier erreichten unsere Beiden ihr Ziel, in die nächste Runde zu kommen, und belegten am Ende Platz 11 im Semifinale dieses WDSF-Turniers. Im Finale demonstrierte die Squadra Azzurra wieder einmal ihre Übermacht: Die ersten fünf Plätze gingen an italienische Paare, angeführt von den Weltranglisten-Vierten Nicholas Nero und Anna Maria Arzenton, die diesmal (bei verdeckter Wertung!)  erstaunlich deutlich mit 34 von 45 Einsen die Weltranglisten-Zweiten und Vizeweltmeister, Alessandro Barbone und Patrizia Flamini, hinter sich ließen.

Werner und Marion nahmen viele positive Eindrücke – nicht nur tanzsportlich, sondern auch durch die Erlebnisse drum herum – von ihren beiden Auslandstrips mit nach Hause. Großes Pech hatte hingegen Helmut Roland: Kurz zuvor hatte er sich bei einem Ski-Urlaub in Österreich unglücklich die Schulter gebrochen, so dass er diesmal nicht mit Anne an den geplanten internationalen Turnieren teilnehmen konnte. Von hier aus die besten Wünsche für eine baldige Heilung!

Am Samstag darauf trafen Werner und Marion sich dann mit einigen weiteren tanzbegeisterten Clubkameraden, Freunden und Unterstützern zum traditionellen Pokalturnier der Tanzsportabteilung des VfL Bad Nenndorf im angenehmen Ambiente des Dorado, wo schon so manches hochkarätige Turnier stattgefunden hatte. Es gab zwar kein olympisches Edelmetall zu gewinnen, aber den Siegern winkten schöne Pokale.

Martina gibt keinen Korb

 

Bei den Senioren IV S hätte man hier erfahrungsgemäß ein deutlich größeres Starterfeld erwartet – doch letztendlich standen nur acht Paare zum Einmarsch bereit. Offenbar hatte die Erkältungswelle kräftig zugeschlagen, so dass viele zunächst gemeldete Paare zu Hause bleiben und die Husten- und Schnupfeninvasionen auskurieren mussten.

Werner und Marion eröffnen den Reigen
international gut vorbereitet

Mit der vollen Zahl von 25 qualifizierenden Kreuzen stand das Erreichen des Finales außer Frage. Am Ende kam für unser einziges an diesem Turnier beteiligtes Paar ein hocherfreulicher und unangefochtener dritter Platz heraus.

Sieger mit allen Einsen wurden die Neueinsteiger aus der Klasse Sen. III S, Uwe und Cornelia Maskow vom TSZ Delmenhorst.

Souverän: Werner und Marion
Siegesbewusst: Uwe und Conny

Siegfried und Rosemarie Lutz holten sich ebenso eindeutig Platz 2.

Siegerehrung Senioren IV S

 

Bei den Senioren  II B waren sieben Paare am Start, darunter wieder Stefan und Kerstin Grünewald, seit Jahresbeginn höchst erfolgreich in dieser neuen Altersklasse.

In der Sechser-Endrunde zog die Jury für unsere Beiden gleich im Langsamen Walzer dreimal die Eins, den Tango gewannen sie wie schon im vorangegangenen Turnier in überzeugender Manier mit ,,Full House‘‘.

Im Wiener Walzer waren es wieder drei Einsen, und die restlichen beiden Tänze gingen mit jeweils vier Einsen an unser Paar.

Das bedeutete bereits den dritten deutlichen Sieg in dieser noch jungen Saison!

Glückliche Wiederholungstäter

 

Ebenso klar war der 2. Platz für Stefan und Silke Krüger vom Grün-Gold TTC Herford und der 3. Platz für Lars und Sylvia Henneking vom TSC Am Ring Minden.

Siegerehrung Senioren II B

Anerkennung bei Wertungsrichtern und Trainern…

Ja, sie liegen vorn!

Als Turniersieger der Sen. II B durften Kerstin und Stefan dann erstmals auch in der A-Klasse mittanzen, die mit 10 Paaren gut besetzt war. Mit 20 Kreuzen zogen die Beiden in die Endrunde ein – völlig überraschend für sie selbst, nicht jedoch aus der Sicht ihrer Trainer, die das Geschehen vom Rande aus genauestens beobachteten: Martina Andersen aus unserem Club und Milan Jedlicka, Trainer in Barsinghausen, der mit seiner Frau Hana vor rund 25 Jahren viele gemeinsame Turniere mit Birgit und Marcel bei den Senioren I S bestritten hatte.

Optimistisch: Martina und Milan

Bei sehr gemischten Wertungen (insbesondere zwei Zweien gegen drei Sechsen im Slowfox!) ergaben sich für Stefan und Kerstin in den einzelnen Tänzen die Platzziffern 4 – 4 – 5,5 – 6 – 3.

Noch einmal ,,imposant‘‘: Stefan und Kerstin

Die letzte offene Wertung im Quickstep löste lauten Jubel in der Trainerecke aus, denn Martina und Milan hatten natürlich mitgerechnet und wussten in diesem Moment, dass der 4. Platz in der (erst noch zu erreichenden!) A-Klasse herausgesprungen war. Wieder ein tolles Ergebnis!

Platz 1 eroberten in allen Tänzen Ralf Heinrichs und Cornelia Frank vom TSC Blau-Gold-Rondo Bonn, Platz 2 ging an Stefan Franke und Kerstin Woltmann vom TTC Gelb-Weiss im Post-SV Hannover, die nach mehr als 10-jähriger Pause wieder ins Turniergeschehen eingestiegen waren, und Platz 3 an Thomas Ledebuhr und Ivonne Pool von der Tanzsportgemeinschaft Nordhorn.

Siegerehrung Senioren II A

 

Ebenfalls sieben Paare bewarben sich in der höchsten Leistungsklasse bei den Senioren II S um den Siegerpokal. Mit von der Partie waren hier aus unserem Club Michaela Frahm und Mario Müller-Frahm.

Die Mittänzerin räumt Glitzersteine auf

 

Im Finale bewunderten Publikum und Klubkameraden nun Tanzen vom Feinsten.

Diesmal mussten Michi und Mario ihren niedersächsischen Dauerkonkurrenten Jürgen und Christine Flimm vom SSV Neuhaus den Vortritt lassen, die sich mit einer gelungenen Präsentation 21 der 25 Einsen holten. Aber auch unser Wirbelwind-Duo hatte den Zuschauern einen Augenschmaus geboten und durfte sich sehr über den letztlich unumstrittenen Platz 2 freuen.

Über die Einschätzung der restlichen Finalplätze herrschte beim Wertungsgericht nach einer kurzen „Einschieß-Phase“ ebenfalls weitestgehende Einigkeit. Und so wurden Bernd und Anja Kaufhold vom Grün-Gold TTC Herford ab dem zweiten Tanz jeweils klare Dritte.

Siegerehrung Senioren II S

Fotos: Gabi Reh, Bernd Siebrecht

Ein kompletter symbolischer Medaillensatz für den TSC an einem olympischen Wintersport-Wochenende!

Ergebnisse:

https://www.secolon.de/20180217_Pokalturnier/

https://www.worlddancesport.org