25.07.2021 Wien WDSF

Vienna Dance Concourse 2021
WDSF-Turniere für alle Seniorenklassen
TSC-Paare im Halb- und Viertelfinale

Den Vienna Dance Concourse, einen der größten internationalen Tanzsportevents mit Schwerpunkt in den Seniorenklassen, gibt es schon seit rund dreißig Jahren.

Trailer der Homepage des Vienna Dance Concourse

Quelle: https://www1.foxtrott.at/

 Die aus aller Welt angereisten Tanzsportbegeisterten empfängt im neugotischen Wiener Rathaus …

… ein prachtvolles Ambiente.

Sowohl im Inneren des Rathauses als auch in der gegenüberliegenden Hofburg …

und natürlich auch in der Hofreitschule wird zu festlichen Anlässen um angemessene Garderobe gebeten.

Aber beim Umgang mit freundlichen Zeitgenossen

 ist durchaus auch Freizeitkleidung erlaubt.

Etliche Mitglieder unseres Clubs haben über Jahrzehnte hinweg die unvergleichliche Atmosphäre im schönsten Tanzsaal der Welt genossen und wurden dort zu sportlichen Höhenflügen animiert.

Rechts: fünfmalige Sieger beim Vienna Dance Concourse

2020 musste diese Veranstaltung aufgrund von COVID leider abgesagt und dann mehrmals verschoben werden. Aber nun gab es „grünes Licht“, und nach der zweijährigen pandemischen Zwangspause bot sich im Juli 2021 endlich wieder die Gelegenheit, auf internationalem Tanzparkett Kräfte zu messen. Damit sich die Anreise nicht nur touristisch, sondern auch tanzsportlich so richtig lohnte, wurden für alle Senioren-Altersgruppen sowohl der Standard- als auch der Lateinsektion je zwei WDSF-Weltranglistenturniere angeboten. Diese Chance ließen sich auch fünf Paare unseres Clubs nicht entgehen und erlebten tolle gemeinsame Tage in Österreichs Metropole:

Unser Team bildete eine verschworene Gemeinschaft, und man feuerte sich nach Kräften gegenseitig an, wo immer sich die Gelegenheit dazu ergab.

Im Saal wurden Ein- und Ausmarsch durch schmucke Fahnensegel markiert …

… und wie schon vor 25 Jahren von den liebgewonnenen Pinguinen gesteuert.

Die gleichen wie damals oder inzwischen deren Nachfahren?

Geblieben waren auch die steinernen Beobachter, die das Turniergeschehen mit mehr oder weniger strenger Miene von oben herab verfolgten.

Steinerne Gäste: Geimpft, Genesen, Getestet ?

Selbstverständlich war der Zutritt nur mit den „3 G’s“ erlaubt. Die pandemisch bedingte Maskierung außerhalb der Tanzfläche nahm man mit Humor.

Wiener Maskenball

Als Teilnehmer bekam man ein farbiges Armband und wusste so genau, in welchem Bereich man sich aufhalten durfte – eine einfache, sinnvolle Maßnahme, um die Durchmischung möglichst gering zu halten.

Im riesigen Festsaal hatten die Veranstalter eine Turnierfläche vorbereitet, die den Aktiven gehörigen Respekt abverlangte. Eintanzen im Gewimmel, Vorbereiten auf den Start in der Gewissheit, dass in den Vorrunden etwa 12 Paare gleichzeitig auf der Fläche sein würden – hohe Herausforderungen, die von den meisten aber trotz langer Abstinenz vom Turnierparkett routiniert bewältigt wurden.

 

Freitag

In der Standard-Sektion gab es bereits an diesem Tag das erste Turnier der Senioren III, das mit einem internationalen Feld von 88 Paaren qualitativ wie quantitativ sehr stark besetzt war.

Erster Auftritt für Angelika und Helmut

Auf dem vollbesetzten Parkett zeigten Helmut und Angelika eine gelungene Performance, ließen sich selten aus dem Konzept bringen und verpassten die 48er Runde nur um wenige Kreuzchen.

Ulf und Doris fanden nach anfänglicher nervlicher Anspannung bald ins Turnier und boten eine überzeugende Präsentation.

Da nur 34 Paare direkt weiter kamen, mussten die Beiden ins anstrengende Redance, qualifizierten sich dort aber mit 37 von 55 Kreuzchen klar für die 48er Runde. Diese neue Entfaltungsmöglichkeit konnten die Beiden nun genießen, und am Ende lag die Hälfte des Feldes hinter ihnen.

Sieger des Turniers wurden die Italiener Aldo Mazzi und Roberta Pisacane vor dem deutschen Duo Peter und Sibylle Schmiel sowie zwei weiteren Vertretern der Squadra Azzurra.

Im parallel laufenden Turnier der Senioren I blieb der Sieg in der Berliner Tänzerfamilie und damit in Deutschland: Hier gewannen Martin und Carolin Schmiel vor den ehemaligen Weltmeistern Fabian Wendt und Anne Steinmann.

 

Samstag

An diesem Tag waren nun alle unsere Paare am Start.

Der Wettergott ließ das Thermometer auf über 30 Grad klettern, die Luft in der Halle stand wie eine Mauer. Dennoch hochmotiviert und schon besser mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut gingen unsere vier Vertreter der Altersgruppe III in ihr zweites Turnier, das diesmal mit 92 Paaren noch stärker besetzt war als zuvor.

Unter den aufmunternden Zurufen der Clubkameraden am Rande des Parketts fanden Angelika und Helmut immer besser ihren Freiraum auf dem Parkett.

Dennoch fiel die Platzierung überraschenderweise schlechter aus als am Vortag, aber man weiß ja, von wie vielen Zufälligkeiten das Ranking in einem solchen Riesenfeld abhängt. Die Beiden ließen sich ihre verständliche Enttäuschung nicht anmerken und feuerten die anderen tanzenden Paare des TSC umso kräftiger an.

Ulf und Doris genossen die Atmosphäre und die Rückkehr in ein annähernd „normales Tänzerleben“. Mit einer sehr guten Leistung schafften sie wieder deutlich den „Cut“ und kamen auf Platz 42-45.

Die Freude über dieses Ergebnis war unverkennbar.

Strahlen über den Erfolg: Doris und Ulf

Diesmal gewannen die Vizeweltmeister aus Deutschland, Thomas und Susanne Schmidt, die am Vortag nicht angetreten waren, vor den Italienern.

Beim Turnier der Senioren IV hatte es sehr viele Absagen gegeben, so dass ein immer noch beachtliches Feld von 46 Paaren, also genau halb so vielen wie bei den „Dreiern“ blieb, darunter eine Vielzahl von etablierten Paaren aus der vordersten Reihe der Weltrangliste, dazu etliche starke Neuzugänge aus der jüngeren Seniorenklasse. Darüber hinaus fand man auf der Startliste exotische Namen wie Simon King Sang Fung Fung und Pu Fung, ein für die USA startendes chinesisches Paar.

Auch in diesem Turnier war der TSC in Hannover durch zwei Paare vertreten: Rainer und Astrid Quenzel, bis zu diesem Tag im Jahr 2021 noch ungeschlagen, sowie Anne und Helmut Roland, der wieder zwei Standkameras aufgestellt hatte, mit denen die ersten Turnierrunden videotechnisch aufgenommen wurden.

Das Vorrunden-Getümmel auf dem Parkett machte Helmut und Anne offenbar etwas zu schaffen, und so reichte es trotz einiger gut gelungener Passagen leider nicht für das Viertelfinale.

Rainer und Astrid zogen nach einer sturzbedingten Schrecksekunde bravourös ihre Kreise und steigerten sich von Runde zu Runde.

Wiener Opernball-Feeling
Im Zentrum des Geschehens: Rainer und Astrid

Sie kämpften sich bis ins Halbfinale vor …

und erreichten schließlich Platz 8. Damit waren sie das bestplatzierte deutsche Paar, und kompetente Beobachter*innen hatten sie sogar im Finale gesehen.

Wieder ein Spitzenergebnis!

Die Medaillenränge machten drei neue Paare in dieser Altersgruppe unter sich aus: Klare Sieger wurden die Österreicher Michael Pauser und Claudia Molecz, die schon beim Turnier der Senioren III am Vortag das Finale erreicht hatten. Platz 2 ging an die quirligen Spanier Emilio Villodres und Montserrat Estall, Platz 3 an die eleganten Franzosen Olivier Gastaldi und Muriel Haegel Gastaldi.

Erst auf Platz 4 die WM-Dritten David Getchell und Allison Gonzales aus den USA, und auf Platz 5 die derzeit Weltranglistenführenden Manfred Kerschner und Monika Kuegler (Österreich).

 

Für Michi, Mario und Tochter Klara hatte die Anreise unter keinem guten Stern gestanden: In einem Baustellenbereich hatte ein Überholer den Zusatzaußenspiegel des Campers abgefahren. Außer einem Glasschaden brachte dieser Moment noch den nötigen Adrenalinschub für die Weiterfahrt nach Wien bis 2:30 Uhr nachts, bevor die drei todmüde ins Bett fielen.

Die gute Vorbereitung durch Manfred Kober in Hannover führte vor Ort „Personal Coach“ Klara fort.

Ein starkes Team

Nach dem gewohnten Vorbereitungs-Zeremoniell waren Michi und Mario startklar für ihr erstes internationales Turnier des Jahres.

Fürstenhochzeit …?
Nein: Turnierbeginn!

Mario und Michi erfreuten die kleine Schar der Zuschauer und natürlich insbesondere ihre Clubgenossen mit spritzigen Choreographien, für die sie in der Vorrunde 44 von 55 Kreuzchen erhielten und damit sofort (also ohne Redance) für Runde 2 qualifiziert waren.

Mit ihrer unübersehbar schwungvollen Darbietung stürmten sie in einem Weltklassefeld von 64 Paaren aus 12 Nationen bis in Viertelfinale und belegten am Ende Platz 24-25 in diesem WDSF-Turnier der Senioren II.

Sieger wurden die mehrfachen deutschen Meister, Gert Faustmann und Alexandra Kley.

Applaus für die Meister

Auf Platz 2 kamen die Letten Gatis Simsons und Julija Simsone, Platz 3 belegten Jordi Mayral Esteban und Eva Aguilera Llobera aus Spanien.

 

Sonntag

Einige unserer Teilnehmer hatten noch ein bisschen Zeit eingeplant, um sich Wien und seine schöne Umgebung etwas genauer anzuschauen. Man bummelte durch die Stadt und am Donaukanal entlang und genoss Wien bei bestem Wetter. Ein Ziel war natürlich das berühmte Riesenrad im Prater…

und das nicht weniger berühmte Schloss Schönbrunn.

 

Für die Paare der Senioren II und IV galt es allerdings noch das zweite WDSF-Turnier zu absolvieren.

Mario und Michi zogen alle Register …

und machten gegenüber dem Vortag im Ranking noch einmal einen deutlichen Sprung nach vorn.

Am Ende hatten sie den 14.-15. Platz erreicht, landeten damit im vorderen Viertel des Feldes und  schnupperten sogar am Semifinale. Eine tolle Steigerung und ein phänomenales Ergebnis!

Bravo!

Für Helmut und Anne ging es es ebenfalls darum, noch einmal eine Steigerung zu zeigen. Und tatsächlich kamen sie am Sonntag viel besser mit den Gegebenheiten der Vorrunde zurecht.

Auftakt zum Wiener Walzer

Zu ihrer Freude waren die Beiden diesmal im Viertelfinale noch mit dabei.

Der Lohn war ein weitaus entspannteres Tanzen, denn nun musste man sich die Fläche statt mit 10 oder 11 nur noch mit 7 weiteren Paaren teilen. Die Erleichterung darüber war Anne und Helmut anzusehen, und Mario bestätigte, sie hätten wie ausgewechselt gewirkt.

Geschafft!

An der Spitze des Feldes änderte sich gegenüber dem Samstag wenig. Detaillierte Ergebnisse aller Turniere unter

https://www.worlddancesport.org/Calendar/Competition

 

Am letzten Abend ließen unsere vier verbliebenen Paare noch bei einem gemeinsamen Abendessen das ereignisreiche Wiener Wochenende ausklingen, getreu dem Motto:

Nach dem Wiener Fleckerl im Wiener Rathaus
das Wiener Schnitzel im Wiener Gasthaus

Im Hofgarten-Restaurant musste man allerdings Schutz unter großen Schirmen suchen, denn sonst hätte es nach einem plötzlichen Wetterumsturz das Wiener Schnitzel verregnet.

Der prächtigen Stimmung tat das keinen Abbruch. Alle unsere Paare haben die Tage in Wien sehr genossen und hoffen auf eine Neuauflage in nicht allzu ferner Zukunft.

Fotos: Marcel Erné, Mario-Müller-Frahm, Doris und Ulf Nagel,
Angelika Nothdurft, Astrid Quenzel, Helmut Roland

Helmut Rolands Videos von den Turnieren der Senioren IV S:

21-07 Vienna Dance Concourse – WDSF SEN IV

Helmut und Ulf haben zusätzlich von unseren Clubpaaren individuelle Videos gedreht, und Helmut hat daraus einen Video-Clip zusammengeschnitten. Mal etwas Besonderes mit dem persönlichen Touch unseres Clubs!

Video-Clip Spezial: TSC in Hannover / Vienna Dance Concourse

Die „Viererblöcke“ und viele weitere Bilder vom Turniergeschehen entstammen diesem Video.

Bearbeitung: Marcel Erné