28.04.2019 Masserberg
Rotkäppchenturniere in Masserberg
Drei Tage Tanzen im Thüringer Wald
Seniorenturniere in Masserberg – das bedeutet 24 Jahre Tradition (und im nächsten Jahr das Vierteljahrhundert-Jubiläum).
Auch in diesem Jahr lud der TSC „Rennsteigperle“ am Wochenende nach Ostern zu einer breiten Palette von Turnieren ein (insgesamt 37 an der Zahl), eingebettet in zwei Ballveranstaltungen am Freitag und Samstag. Um mangelnden Zuspruch durch zahlreiches Publikum brauchten sich die Turniertänzer also keine Sorgen zu machen.
Auch im nahegelegenen Ilmenau scheint nicht nur der Bär zu tanzen …
Wie immer bildete die imposante Zeltdachlandschaft der Kurklinik Masserberg den passenden Rahmen für Tanzvergnügen aller Art.
Das eingespielte Organisations-, Moderations- und Turnierleitungsduo, Annette und Jörg-Peter Sommer, hatte sich zur Feier des Abends in Schale geworfen
und geleitete Tänzer und Gäste in der bekannt humorvollen und stets aufmerksamen Art durch das Programm. Auf die bestplatzierten Paare wartete wieder ein reicher Gabentisch.
Musikalische Begleitung gab es standesgemäß am Freitagabend nicht aus der digitalen Konserve, sondern durch die Live-Band „Golden Mary“.
Und nach intensiver Animation durch Jörg-Peter wagten sich dann, weitgehend unbeobachtet, die ersten Hobbytänzer auf die Fläche ….
Die Turniertanzpaare hingegen wurden von den aufmerksamen Augen der fünfköpfigen Jury verfolgt; doch vorher war immer mal ein Abgleich der Digis vonnöten.
Im geschachtelten Wechsel mit den Paaren der beiden Standardturniere der Sonderklasse zeigten die Latein-Senioren der A-Klasse ihre Schrittkombinationen.
Fotos: Marcel Erné
Bei den Senioren IV S waren acht Paare aus sechs verschiedenen Landesverbänden am Start, darunter auch Birgit und Marcel Erné aus unserem Club, mit guter Erinnerung an das Rotkäppchenturnier im Vorjahr: Damals waren sie als Sieger vom Parkett gegangen – doch in diesem Jahr war die Konkurrenz noch stärker. Und so war volle Konzentration gefragt.
Der Einzug ins Finale war keine Hürde, doch dort hieß es die Konditionsreserven gut einteilen und mit dem ziemlich glatten Parkett zurechtkommen.
An den furios auftanzenden Landesmeistern 2018 von Baden-Württemberg, Friedhelm und Rose-Maria Bender (Tanzsport-Zentrum Feuerbach), war an diesem Tag nicht vorbei zu kommen. Doch auch Platz 2 in allen fünf Tänzen war ein schöner Erfolg für unser Paar, der zudem mit einer ganz besonderen Trophäe belohnt wurde:
Fotos: Blitznicht
Die traditionell handbemalten Schiefertafeln kamen dieses Jahr nicht aus dem Thüringer Schiefergebirge, sondern hatten eine lange Reise von der Nordsee bei Bremerhaven hinter sich: Bis vor kurzem hatten die Schindeln noch das Dach des Hauses von Bundestrainer Horst Beer gedeckt – nun dienten sie als Unterlage für ein Konterfei des frisch und schmuck renovierten Kurhauses von Masserberg!
Fotos: Marcel Erné
Foto: Friedhelm Bender
Foto: Blitznicht
Nach den „Oldies“ waren die Senioren III S an der Reihe, zwar nur sieben Paare, aber ein qualitativ starkes Feld. Wie alle Turnierteilnehmer erhielten sie von Annette Sommer zuvor ein Glas Thüringer Senfsauce nach eigener Wahl.
Im Finale zogen die sechs Paare alle Register. Bei offener Wertung kristallisierte sich schnell folgendes Ranking heraus:
Ein gegenläufiger „Home-Run“, der bei einigen Beteiligten für Verwirrung, aber auch für Spaß sorgte, beendete diesen tollen Turnierabend.
Leider verlief der Rest des Wochenendes für Birgit und Marcel nicht mehr ganz so erfreulich, wie es begonnen hatte. Ein Samstag voller Nebel, Kälte und Regen …
Als unsere Beiden am Sonntagmittag wieder die Halle betraten, waren die Turniere schon seit Stunden in vollem Gange,
… und die Rundtische bunt bestückt.
Fotos: Marcel Erné
Doch bis zum eigenen Turnier musste man sich noch geraume Zeit gedulden.
Dann boten unsere Beiden eine schwungvolle Präsentation mit dynamischer Ausstrahlung.
Fotos: Blitznicht
Nach verdeckter Wertung dann die herbe Enttäuschung bei der Verkündung des Rankings: Platz 4. Wie die Ergebnisliste zeigte, hatten die Sieger des Turniers, Gunnar Wagner und Helga Andajani Biernoth (Alster Möwe Club d. SVP Hamburg), nur zwei der 25 Einsen erhalten, während Marcel und Birgit deren 10 eingesammelt hatten – deutlich mehr als alle anderen Paare! Die kuriosen Auswirkungen des Majoritätssystems manifestierten sich schon im Langsamen Walzer:
5 5 2 2 2 (Summe 16): Platz 1,
6 3 3 3 1 (Summe 16): Platz 2,
1 4 4 1 3 (Summe 13): Platz 3-4
Und so ähnlich ging es weiter. Eine einzelne 2 statt 3 im LW und SF hätte für Birgit und Marcel schon Platz 1 in diesen Tänzen bedeutet, und bei Tausch einer 2 mit einer 3 zwischen zwei anderen Paaren sogar den Turniersieg! So nahe können Glück und Pech beieinander liegen …
Insgesamt war es aber ein schönes Tanzwochenende, bei dessen gelungener Gestaltung sich die „Rennsteigperlen“ wieder sehr viel Mühe gegeben haben.
Foto: Marcel Erné
Bericht des Veranstalters und Ergebnisse: