06.07.2025 Wuppertal danceComp
danceComp: WDSF-Turniere mit großen Startfeldern
Michi und Mario im vordersten Zehntel der Senioren III
Die prunkvolle Historische Stadthalle von Wuppertal war im Juli wieder Schauplatz von zahlreichen Weltranglistenturnieren, die Tausende von Tanzsportlern aus aller Welt magisch anzogen. Auch aus unserem Club machte sich fast ein Dutzend Paare auf den Weg zu diesem tanzsportlichen Großevent von internationaler Bedeutung.

Schon am Vorabend des ersten der drei Turniertage bildete sich am Eingang der Historischen Stadthalle eine lange Warteschlange von Frühangereisten, die sich die Gelegenheit des vorzeitigen Eincheckens nicht entgehen lassen wollten.



Danach traf man sich beim nahegelegenen und seit Jahren sehr beliebten Italiener „Settantanove“ (79) und erfreute sich gemeinsam an mediterranen Köstlichkeiten.
Schließlich ließ man sich von einem feurigen Sonnenuntergang über Wuppertal verzaubern,
um alsbald vor einem anstrengenden Wettkampftag das Hotelbett aufzusuchen.

tänzerisch, historisch, zoologisch, verkehrstechnisch
Am nächsten Morgen begrüßte strahlender Sonnenschein und ein Panoramablick aus dem Fenster des Hotels Vienna die Besucher.
Nach einem delikaten Frühstück hieß es: Auf zur sportlich belebten Stadthalle gleich gegenüber!
Dort widmete sich Marcel dann seinen Aufgaben als Pressefotograf – allerdings diesmal nur mit dem Smartphone, denn die wertvolle Spiegelreflexkamera wollte er nicht unbewachten Momenten im Saal und Foyer aussetzen.

Fotos: Marcel Erné und Birgit Suhr-Erné
Vier Paare vom TSC in Hannover waren gut vorbereitet für das Mammut-Turnier der WDSF Open Senior III Standard, zu dem sage und schreibe 167 Paare aus insgesamt 14 Nationen antraten; allerdings hatten nur etwa 30 Paare aus dem Ausland den Weg nach Wuppertal auf sich genommen.

Foto: privat
Mario Müller-Frahm und Michaela Frahm hatten aufgrund ihrer ausgezeichneten Ergebnisse in den vorangegangenen Weltranglistenturnieren ein Sternchen ergattert und durften deshalb die erste Runde gelassen vom Rande des Parketts aus beobachten.
Für die anderen drei Paare hieß es von Beginn an: Hinein ins Getümmel und optimale Performance abrufen, was aufgrund der Fülle der Paare auf der Fläche nicht so einfach war. Dennoch lösten alle drei Paare diese besondere Aufgabe prima.



Fotos: Marcel Erné
Arne und Christiane tanzen noch in der A-Klasse, hatten aber schon bei etlichen früheren WDSF-Turnieren internationale Erfahrung gesammelt.

Foto: Mario Müller-Frahm
Sie machten ihre Sache ausgezeichnet, ließen weit mehr als ein Drittel aller Teilnehmenden hinter sich und pirschten sich auf dem geteilten Platz 103 schon ganz nahe an die zweite Runde heran, die mit 97 Paaren getanzt wurde. In dieser stiegen dann auch Mario und Michi ein, so dass wieder drei Paare unseres Clubs mit von der Partie waren.
Ulf und Doris präsentierten sich gewohnt mit Übersicht, optisch auffällig und dennoch rücksichtsvoll. Mit dem erreichten Platz 88-89 waren sie zu Recht zufrieden, denn fast die Hälfte der teilnehmenden Paare lag hinter ihnen.

Weit in die vordere Hälfte des Feldes tanzten sich Andreas und Alex, die derzeit aus beruflichen Gründen nur ein eingeschränktes Trainingsprogramm absolvieren können und dennoch mit einer sehr überzeugenden Darbietung den geteilten Platz 76 erzielten.

Michi und Mario, die man seit ihrem Einstieg in die Altersklasse III immer mindestens im Viertelfinale der Weltranglistenturniere findet, hielten auch bei diesem Tanz-Marathon im Kreise der Weltelite sehr lange mit:
Fotos: Marcel Erné
Nach vier schweißtreibenden Runden (von denen ihnen allerdings die erste erspart geblieben war) hatten sie sich mit einer Superleistung bis ins vorderste Zehntel des Riesenfeldes vorgearbeitet und beendeten das Turnier gemeinsam mit ihren niedersächsischen Teamkollegen Jürgen und Christine Flimm auf Platz 16.
Fotos: Angelika Skambraks

Obwohl das Turnier bereits am frühen Vormittag begonnen hatte, konnte das Finale erst gegen Abend eingeläutet werden. Schon zu diesem Zeitpunkt, für den die meisten Finaldamen noch einmal ihre Robe wechselten, war zu vermuten, dass zwei frühere Weltmeisterpaare den Kampf um den Sieg unter sich ausmachen würden: Wie so oft hieß es: Slawek Lukawczyk und Janine-Nicole Desai, die für England starten, gegen die Berliner Gert Faustmann und Alexandra Kley.

Nach einem langen und kräfteraubenden Turnier ergab sich anhand der Entscheidungen der 11 Wertungsrichter und Wertungsrichterinnen aus ebenso vielen Nationen folgendes Ranking:
Als einziges norddeutsches Paar im Finale belegten die Niedersachsenmeister Knut und Antje Wichmann den 6. Platz.
Auf Platz 5 kamen die Österreicher Roland und Eleonora Holub.
Platz 4 ging an das einzige Finalpaar aus Italien, Vittorio Bramati und Silvia Martorelli.
Ingo Bauer und Sandra Fürsattel aus Deutschland durften sich über den Medaillenrang 3 freuen.
Der zweithöchste Treppchenplatz wurde es für Slawek Lukawczyk und Janine-Nicole Desai.
Und mit vier von fünf gewonnenen Tänzen holten sich Gert Faustmann und Alexandra Kley einmal mehr den Siegerpokal.


Fotos: Marcel Erné
Zwischendurch war, geschachtelt wie schon bei den HATATAs, das Turnier der WDSF Open Senior V abgelaufen. Birgit und Marcel Erné hatten sich ein Herz gefasst und nach langer gesundheitsbedingter Abstinenz vom internationalen Parkett, aber in Erinnerung an ihren gelungenen Semifinaleinzug genau 10 Jahre zuvor an gleicher Stelle, für dieses Turnier gemeldet.

An die tumultartigen Verhältnisse auf der mit 13 bis 14 Paaren pro Heat überfüllten Fläche waren sie nun allerdings nicht mehr gewöhnt.


Screenshots aus einem Video von Ulf Nagel
So kamen sie im ersten Tanz überhaupt nicht in Fahrt, und das Turnier begann für sie eigentlich erst mit dem Tango.
Fotos: Rob Ronda
Fotos: Mario Müller-Frahm
Erstaunlicherweise war am Ende des Tanzes die Hälfte des Parketts plötzlich wie von Geisterhand leergefegt, und unser Paar konnte richtig loslegen.
Foto: Angelika Skambraks
Doch zu diesem Zeitpunkt hatten die Wertungsrichter anscheinend ihre Kreuzchen schon vergeben und zeigten kein großes Interesse mehr an dem Geschehen auf der Fläche.
Im Viertelfinale hatten sich Birgit und Marcel dann ein wenig mit dem Getümmel vertraut gemacht und konnten trotz vieler Störungen gute Passagen zeigen.
Fotos: Rob Ronda
Für den Einzug ins Semifinale reichte es allerdings leider nicht mehr, und die beiden beendeten das Turnier auf dem geteilten Platz 17.
In diesem Turnier der Altersgruppe V (über 70 Jahre) war die Gesamtzahl der teilnehmenden Paare im Vergleich zu dem der anderen Seniorenklassen, die gleichzeitig als deutsche Ranglistenturniere gewertet wurden, naturgemäß recht klein, doch kam fast die Hälfte aus dem Ausland; im Semifinale und Finale waren es sogar zwei Drittel. Das Finalergebnis gestaltete sich schließlich wie folgt:
- Giovanni Boccu / Federica Gualina, Italien
- Roberto Santini / Patrizia Gavelli, Italien
- Armando Pelosi / Donata Annaratone, Italien
- Johann-Georg und Brigitte Salten, Deutschland
- Dieter Pioch / Christine Pioch, Deutschland
- Jos Wollersheim / Anneloes Niessen, Niederlande
Dass alle drei Treppchenplätze an Italien vergeben wurden, kam nicht sehr überraschend, erschien aber etlichen Beobachtern angesichts der gezeigten Leistungen nicht zwingend.


Fotos: Marcel Erné
Passend zum Dreifacherfolg Italiens rundete ein süffiger Cocktail im italienischen Stammlokal
und ein entspannender Abendspaziergang diesen an- und aufregenden Tag ab.

Fotos: Birgit Suhr-Erné und Marcel Erné
Am Samstag waren dann die Senioren II dran. Hier startete nur ein Paar unseres Clubs: Mutig wagte unser „A-Team“ Andreas und Alex den Rücksprung in die jüngere Altersklasse – und das mit Erfolg: Im großen Feld der 108 Paare schafften sie den Anschlussplatz 81 an die zweite Runde. Eine tolle Leistung!
Fotos: Mario Müller-Frahm
Unterdessen unternahmen Sigrid und Hans-Jürgen Schulze, die erst am darauffolgenden Tag ihr Turnier hatten, eine Sightseeing-Tour der schwebenden Art.
Fotos: Sigrid und Hans-Jürgen Schulze
Am Sonntag tanzten schließlich die Senioren IV ihr WDSF-Weltranglistenturnier, und hier war unser Club wieder durch vier Paare vertreten.

Elisabeth und Klaus Christmann, Sigrid und Hans-Jürgen Schulze
Leider erreichte keines unserer Paare die zweite Runde, aber Angelika und Helmut durften sich über den geteilten Anschlussplatz 50 freuen. Sie hatten ebenso wie Elisabeth und Klaus mehr als die Hälfte der Vorrundenpaare hinter sich gelassen, aber der Einzug in Runde 2 blieb beiden Paaren verwehrt, da hier noch 12 Sternchnpaare hinzukamen. Mit 90 Paaren war das Teilnehmerfeld rund dreimal so groß wie bei den Senioren V; dennoch bezeiligten sich am Turnier der Senioren IV nur wenig mehr Paare aus dem Ausland als an dem der Klasse V. Im Semifinale und Finale hatten dann allerdings die ausländischen Nationen wieder die Mehrheit. Das Ergebnis:
- David Getchell / Allison Gonzalez, USA
- Renato Sibillo / Anna Cartini, Italien
- Knut Möller / Iris Möller, Deutschland
- Michael Groß / Regina Groß, Deutschland
- Jozsef Kranicz / Erika Dobo, Ungarn
- Jouko Leppälä / Helja Leppälä, Finnland
Foto: Peter Gabor
In Anbetracht der großen Felder bei WDSF-Turnieren können unsere Paare mit ihren Ergebnissen sehr zufrieden sein.


Fotos: privat
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