25.08.2018 Bad Nenndorf
Sommerturnier des VfL Bad Nenndorf im Dorado
Aufstiegsplatzierung für Birgit und Andreas
Nach einer zweimonatigen Sommerpause drängte es Birgit und Andreas Spyra wieder aufs Turniertanzparkett, und so fuhren sie am Samstag, dem 25. August, in das heimatnahe Bad Nenndorf, um im VfL-Dorado am traditionellen Sommerturnier teilzunehmen.
Für alle fünf Leistungsklassen der Senioren III wurde je ein Turnier angeboten.
Viele Tänzer unseres TSC waren als Aktive, Wertungsrichter oder Zuschauer mit von der Partie, darunter auch unser Trainer Nils Andersen.
Nachdem die ersten Schwierigkeiten beim Eintanzen aufgrund der anfänglichen Glätte des Parketts überwunden waren, konnte sich die Konzentration ganz auf die einzelnen Tänze richten, wobei die passend gewählte Musikbegleitung viel mithalf. Da zwischenzeitlicher Regen für willkommene Abkühlung sorgte, reduzierte sich die Temperatur im Saal auf ein gut erträgliches Maß.
Mit geringer Verspätung begann das Turnier für 12 Paare der Klasse Sen. III A, darunter Birgit und Andreas. Die Rundenauslosung in zwei Gruppen meinte es gut mit unseren Beiden und spendierte ihnen eine Verschnaufpause zwischen je zwei Tänzen. Nach dieser Vorrunde erfolgte der Einmarsch und die Vorstellung der Paare,
und die Damen erhielten zur Begrüßung eine langstielige Rose.
Mit sieben Paaren startete dann das Finale. Die Freude, dieses erreicht zu haben, übertrug sich bei Birgit und Andreas auf ihr Tanzen. Beflügelt und gefühlt leicht ging es von nun an übers Parkett.
Bei den Wertungen war in den ersten beiden Tänzen alles von 2 bis 7 dabei, und es sah nicht nach einem „Treppchenplatz“ aus. Aber wie so oft drehte sich das Blatt mit dem Wiener Walzer. Im Quickstep gab es dann noch einige Schreckmomente zu überstehen, denn alle Paare trafen sich unfreiwillig in einer Ecke, um ein „spontanes internes Meeting“ abzuhalten. Hier war Geduld und Stehvermögen gefragt.
Am Ende ergab sich für unser Paar aus den Plätzen 4 – 5 – 3 – 3 – 3 in den einzelnen Tänzen dann doch der 3. Platz und damit eine weitere Aufstiegsplatzierung – Grund zu großer Freude.
Klare Sieger wurden Heinz Scharf und Dagmar Steffenhagen von der TSA des MTV Wolfenbüttel 1848, vor Hartmut und Sabine Stehr von der TSA des VfL Jesteburg 1912.
Im Anschluss gab es noch vergnügte Fachsimpeleien …
… und dann wurde es Zeit für das letzte Turnier an diesem Tag, die Sonderklasse.
Für Elisabeth und Klaus Christmann sollte zuvor Artikel 3 des Kölschen Grundgesetzes in Kraft treten:
„Et hätt noch emmer joot jejange.“
In fröhlicher Stimmung hatten sich die Beiden rechtzeitig auf den Weg zur Turnierstätte gemacht. Auf der A 2 kam angesichts der zu erwartenden langen Baustellen Unsicherheit hinsichtlich des Einordnens auf, und kaum hatte Elisabeth geraten „Halte dich rechts“, hatte Klaus schon die linke Spur genommen, und die Ausfahrt Bad Nenndorf war nicht mehr erreichbar. Die nächste Ausfahrt bei Lauenau war komplett gesperrt, und so blieb nichts anderes übrig, als weiter schnurgerade in Richtung Südwesten zu rollen. Die Zeit schmolz dahin, und da auch noch der Akku des Handys im passenden Moment seinen Geist aufgegeben hatte, traten Tränen in die Augen, denn das freudig erwartete Turnier schien in unerreichbare Ferne zu rücken…
Nach einer empfundenen Ewigkeit konnte man endlich über die Ausfahrt Rehren umkehren und sich wieder in Richtung Bad Nenndorf bewegen. Trotz allen Geschwindigkeitsbegrenzungen kamen die Beiden, wenn auch in fliegender Hast, schließlich noch rechtzeitig vor Ort an! Aufgrund von Verzögerungen durch die vorangegangenen Turniere konnten sie sich sogar noch etwas warmtanzen und den Stress teilweise abbauen.
Mit 15 Paaren aus 6 Bundesländern war das Turnier der Senioren III S quantitativ wie qualitativ sehr stark besetzt.
Wie schon bei den GOC in Stuttgart ging es für unsere beiden Paare um das Erreichen der nächsten Runde. Während Rolf und Astrid Schichler diesen Sprung am heutigen Tage leider nicht schafften, gelang er Klaus und Elisabeth trotz der angespannten Vorgeschichte, und unsere Clubfans waren von ihrer Präsentation sehr angetan.
Klaus und Elisabeth waren glücklich, das Semifinale mittanzen zu dürfen, und schlossen, getragen von der Sympathie und dem Beifall der Schlachtenbummler, das Turnier mit dem erfreulichen Platz 10-11 ab.
Der Kampf um die ersten drei Plätze in diesem Turnier sollte äußerst spannend werden. Drei Kandidaten für den Sieg hatten sich herauskristallisiert: Neben Bernhard Serres und Beate Hähner von der TSG Leverkusen sowie Lutz und Sylvia Benedix vom TSC im VfL Sindelfingen wollten auch Uwe und Cornelia Maskow vom Tanzsportzentrum Delmenhorst ein gehöriges Wörtchen mitreden, die ja mittlerweile bei den Senioren IV tanzen dürfen und dort kräftig abräumen.
Diese drei Paare machten sich in einem ständigen Hin und Her gegenseitig den Sieg streitig, und ihre Leistungen wurden von der Jury recht unterschiedlich eingestuft. Ging der langsame Walzer mit drei Einsen, einer 3 und einer 5 an das am weitesten angereiste Paar aus Baden-Württemberg, entschieden die quirligen Niedersachsen den Tango mit der Majorität auf 2 für sich; und beim Wiener Walzer hatten die Nordrhein-Westfalen mit drei Einsen und zwei Vieren die Nase vorn. Nach vier Tänzen hatten sich alle drei Paare auf Platzziffer 8 versammelt! So musste der Quickstep die Entscheidung bringen – und obwohl dies eigentlich der Paradetanz von Uwe und Conny ist, konnten Bernhard und Beate hier mit überzeugender Frische und Dynamik drei der fünf Wertungsrichter voll überzeugen und damit das Turnier gewinnen. Um Platz 2 musste dann sogar noch geskatet werden, mit dem besseren Ende für Lutz und Sylvia. Ein furioses und höchst knappes Finale, in dem mit Dirk und Martina Bendrin aus Bremen sowie Kirsten und Andrea Schiffmann aus Braunschweig zwei weitere norddeutsche Spitzenpaare vertreten waren – und eine verheißungsvolle Generalprobe für die bald anstehende Landesmeisterschaft.
Fotos: Marcel Erné, Andreas und Birgit Spyra, Stefan Grünewald
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