29.08.2021 Holm

Die Ostsee tanzt

und Christmanns tanzen vorne mit  

Header des Veranstalters

Foto: http://www.die-ostsee-tanzt.de/  

Das große Senioren-Tanzsport-Wochenende „Die Ostsee tanzt“ hatte auch in diesem Jahr enormen Zulauf – wurden doch insgesamt 73 Turniere angeboten (von denen allerdings wie immer einige Turniere der Lateinklassen mangels ausreichender Startzahlen ausfielen). Wie derzeit bei tanzsportlichen Veranstaltungen üblich, gab es ein ausgefeiltes Hygienekonzept mit genauen Verhaltensvorschriften, Raum- und Zeitplänen. Die Tanzsportgemeinde nahm es mit Gelassenheit und freute sich, endlich wieder ausgiebig auf Turnieren tanzen zu dürfen. Schade nur, dass privates Fotografieren und Filmen ausdrücklich untersagt war. So können wir diesmal leider nicht mit Fotos vom Geschehen auf der Fläche dienen – als Ersatz gibt es ein paar bildliche Eindrücke von den Nebenschauplätzen. Denn eines unserer TSC-Paare, Klaus und Elisabeth Christmann, war mit von der Partie, und das sehr erfolgreich.

Hier Elisabeths Bericht:

Am Donnerstag haben wir uns am Nachmittag von unserer Friseuse noch aufhübschen lassen und gut gelaunt auf den Weg an die Ostsee gemacht. Relativ zügig sind wir über die Autobahn gedüst und gegen 20:30 Uhr in Kiel-Wellingdorf angekommen.

Bei der Anfahrt zum Hotel „Am Segelhafen“ mussten wir mit Schmunzeln feststellen, dass wir hier schon einmal Gäste gewesen waren – gefühlt vor ewigen Zeiten während der „Baltic Senior“, als wir noch frisch in der Turnierwelt unterwegs waren. Beim Buchen ist mir das überhaupt nicht aufgefallen.

Sehr zuvorkommend wurden wir begrüßt und bekamen auch noch schnell einen Insidertipp für ein nettes Lokal direkt am Segelhafen. Also schnell Koffer abgestellt, Kleider und Frack zum Lüften aufgehängt, und los zum Lokal  „Alte Mühle“, wo uns ein leckeres Abendessen erwartete.

Ein Super-Frühstück verhieß einen tollen Start in den nächsten Tag.

Das Wetter spielte mit, und die Sonne lugte immer wieder mal hinter den Wolken hervor, so dass wir einen schönen Spaziergang machen konnten, vorbei an den Segelbooten, die sich im seichten Hafenwasser wiegten und deren Takelage sich im leichten Wind bewegte.

Eine schöne und ruhige Stimmung, perfekt, um uns auf unseren Turnierstart einzustimmen.

Fotos: Elisabeth und Klaus Christmann

So begaben wir uns gut gelaunt in Richtung Schönberg, zum Palmengarten im Ferienpark Holm.

Foto: TSG Creativ

Das Einchecken war minutiös getaktet, und wer nach Vorgabe schon vorher den ganzen Papierwust ausgefüllt hatte, bekam ein dickes Lob. Wenig später hatten wir die Startnummer 39 und die Sitzplatznummer für Umkleide- und Aufenthaltsbereich in den Händen. Allerdings wurde uns dann mitgeteilt, dass wir mindesten 50 Minuten Verzögerung hätten und die Umkleide noch nicht betreten durften, weil die teilnehmenden Paare aus den gerade ablaufenden Turnieren sich erst noch umziehen mussten. Also bedeutete dies: Warten! Halb so schlimm, denn wir trafen viele Paare, die wir ewig nicht gesehen hatten, und die netten Gespräche ließen die Zeit kurzweilig werden.

Emsiges Treiben, als endlich der Umkleidebereich freigegeben wurde. Aber alle haben sich an die AHA- Regeln gehalten, auch wenn die Bewegung ziemlich eingeschränkt war, denn Eintanzen war nur im kleinen Gang des Palmengartens zulässig. Aber fürs „Lockern und Fallenlassen“ im Sinne von Lasse Ödegaard hat es gereicht.

Um 20 Uhr ging es endlich los. Aufstellen in Reih und Glied, begleiteter Gänsemarsch in Richtung Tanzsaal, Platz einnehmen, Maske endlich ablegen, Rundenauslosung entgegennehmen, und dann der erste Schritt aufs Parkett. Von den eigentlich gemeldeten 18 Paaren blieben 9 übrig.

Beim Wiener Walzer erschien ein Paar, welches schon in der ersten Runde mitgetanzt hatte, nochmals auf der Fläche und sorgte so für einige Verwirrung beim Turnierleiter. Da ein Paar nach dem Tango verletzungsbedingt hatte ausscheiden müssen, standen wir dann mit dem Ehepaar Schmitz alleine auf dem Parkett. Was für ein Gefühl: Wer kommt schon mal in den Genuss, die Tanzfläche in einem Turnier fast für sich allein zu haben?

Da unsere Runden mit denen der Senioren II B und II A geschachtelt wurden, dauerte es ziemlich lange, bis der Turnierleiter bekannt gab, wer nun den Einzug ins Finale geschafft hatte. Unsere  Nummer 39 wurde als erste aufgerufen – wir waren also dabei.

Im Finale war die Tanzrichtung anderer Paare für uns nicht immer eindeutig erkennbar, so dass unsere Präsentation etwas ins Wanken geriet und wir uns fragten, wo wir am Ende wohl landen würden. Große Freude, als bei der Siegerehrung auch Platz 4 noch nicht für uns bestimmt war. Wir hatten Platz 3 ertanzt!

Finalergebnis Freitag

  1. Monika und Heinrich Schmitz, TSC Grün-Gelb Erftstadt
  2. Detlef Zinnendorf und Kerstin Meinecke, Tanzsportzentrum Blau Gold Berlin
  3. Klaus und Elisabeth Christmann, Tanz Sport Club in Hannover
  4. Peter und Irin Wieschendorf, Imperial-Club Hamburg
  5. Wolfgang Winter und Kerstin Kowaschütz-Winter, TSA d. TG Biberach 1847
  6. Viktor und Anny-Edith Höschele, Tanzsportklub Residenz Dresden

 

Der Samstag war total verregnet, aber wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Im Gegenteil, wir haben die lange Zeit bis zum Check-in um 18 Uhr und dem Start um 20 Uhr einfach genossen und uns mental auf das Turnier eingestellt. Die Formalitäten gingen wieder fix vonstatten, und diesmal gab es keine langen Wartezeiten, um die Umkleidebereiche betreten zu dürfen. Schon um 19 Uhr wurde angekündigt, dass alles nach Plan läuft und wir sogar mit einer vorgezogenen Startzeit rechnen könnten. Ja, wir durften uns sogar im Saal mit einem langsamen Walzer eintanzen, was allen Freude und dem Turnierleiter einen kräftigen Applaus bescherte.

Erst als die Rundenauslosung verteilt wurde, wussten wir, dass 12 Paare an den Start gehen würden. Auch bei diesem Turnier ging es teilweise stürmisch zu, aber diesmal haben wir uns nicht bedrängen lassen, und es ist uns wohl gelungen, unsere Präsenz bis zum letzten Musiktakt durchzuziehen.

Bei der Finalbekanntgabe für die zwischengeschachtelte Klasse II B St gab es plötzlich Probleme mit dem Server. Weil die Zeit für die „helfenden Hände“ etwas überbrückt werden musste, gab Turnierleiter Thomas Fürmeyer dann doch schon einmal die sechs Paare der IV S, bekannt, die das Finale erreicht hatten; wie schon öfter erlaubte er sich den Spaß, die Startnummern von hinten nach vorn aufzurufen. Als die ersten vier Paare im dreistelligen Bereich schon genannt waren, schwand unsere Hoffnung auf Finalteilnahme für wenige Sekunden. Umso lauter war dann der Jubel, als unsere Nr. 39 aufgerufen wurde. Abgerundet wurde die Finalteilnahme von der Nr. 7, die ein Paar aus Wien als Sieger des Turniers der Senioren IV A trug.

Im Finale gelang uns eine Performance nach unseren Vorstellungen, die von kräftigem Applaus der Paare am Rande unterstützt wurde. Dann endlich war es soweit, die Stimmung im Saal war trotz fehlendem Publikum aufgeheizt, und die Platzierungen wurden verkündet. Als wir zum 3. Platz immer noch nicht aufgerufen wurden, lagen wir uns glücklich in den Armen. Der 2. Platz hinter den verdienten und sympathischen Siegern aus Erftstadt war ein gelungener Turnierabschluss in Holm. Beim Studieren der Turnierergebnisse durften wir erstaunt feststellen, dass wir dem Siegerpaar sogar drei Einsen abgenommen hatten…

Finalergebnis Samstag

  1. Monika und Heinrich Schmitz, TSC Grün-Gelb Erftstadt
  2. Klaus und Elisabeth Christmann, Tanz Sport Club in Hannover
  3. Peter und Irin Wieschendorf, Imperial-Club Hamburg
  4. Wolfgang Winter und Kerstin Kowaschütz-Winter, TSA d. TG Biberach 1847
  5. Heinz und Annemarie Bachler, TSC blau-grün Wien
  6. Manfred und Inge Selck, Flensburger TC

An beiden Turniertagen erlebten wir eine gut strukturierte Turnierleitung und eine gekonnte Moderation durch zwei fröhliche Turnierleiter: Gerrit Schlocker mit seiner humorvoll-souveränen Art und Thomas Fürmeyer mit seinem Smily-Fähnchen, das so manchem Gesicht beim Tanzen ein Lächeln entlockte. Und die am Rande stehenden Turnierpaare haben das fehlende Publikum mit Klatschen und aufmunternden Zurufen vorbildlich ersetzt.

Mit zwei Treppchenplätzen im Gepäck waren wir am Sonntag dann zwar gefühlt eine Ewigkeit auf  der Rückfahrt unterwegs, kamen dafür aber hochzufrieden im heimatlichen Hannover an.

Gesamte Ergebnisliste „Die Ostsee tanzt“:

http://www.die-ostsee-tanzt.de/turnierinfos-deutsch/ergebnisse-deutsch