22.08.2021 Braunlage G55/LS66
Oberharzer Pokalturniere in Braunlage
Qualifikationsturniere „Goldene 55“ und „Leistungsstarke 66“
Platz 1, 2, 3 und 4 für Paare des TSC in Hannover
Nachdem das beliebte Oberharzer Tanzsportseminar unter der Leitung von Gerwin und Betty Biedermann und die anschließenden Pokalturniere im Jahr 2020 der Corona-Invasion zum Opfer gefallen waren, gelang in diesem Jahr unter Einsatz aller organisatorischen Finessen und intensiver Unterstützung durch die vielen freiwilligen Helfer eine Neuauflage. Auch wenn sich Veranstalter, Funktionäre und Aktive an einen ausgeklügelten hygienischen Sicherheitsplan halten mussten, war die Freude über die breite Palette neuer Turnierangebote allseits spürbar.
Der Veranstaltungsort, das Maritim Hotel Braunlage, bot den gewohnten weiten Blick auf den schmucken Harzer Höhenluftkurort,
aber auch einen etwas erschreckenden Ausblick auf den früher dicht bewaldeten Wurmberg, der sich nun mit einem ziemlich radikalen Kahlschlag präsentierte:
Stolze 142 Teilnehmer am Tanzsportseminar wurden von Betty und Gerwin am Freitagabend mit einem Glas Sekt verabschiedet; in seiner unverwechselbar charmanten Art drehte Gerwin den Spieß um und bedankte sich bei den Teilnehmern für die vielen Anregungen während der Trainingstage! Dass umgekehrt die Schar der Wissbegierigen eine Unmenge an wertvollen Informationen mitnahm, versteht sich von selbst.
Fotos: Marcel Erné
Leider konnte aus organisatorischen Gründen diesmal nur der Hauptsaal von den Tanzsportlern genutzt werden, da der Nebensaal anderweitig verplant war. Durch den fein abgestimmten Zeitplan gab es jedoch jeweils Gelegenheit sich vor dem Turnier auf der großen Fläche einzutanzen.
Samstag
Neben zahlreichen Turnieren für die niedrigeren Seniorenklassen wurde an diesem Tag auch ein Turnier für die Sonderklasse Senioren IV angeboten. Pandemiebedingt war das Teilnehmerfeld auf 18 Paare begrenzt, weitere vier Interessenten mussten auf einer Warteliste hoffen. Letztendlich starteten dann nach etlichen kurzfristigen Absagen „nur“ 16 Paare, im Vergleich zu den vorangegangenen Turnieren in Enzklösterle (9) und Rostock (5) aber doch eine stattliche Zahl, und auch leistungsmäßig war dieses Turnier sehr gut besetzt (insbesondere durch zahlreiche Aspiranten für das am nächsten Tag stattfindende Turnier der „Leistungsstarken 66“).
Aus unserem Club waren zwei Paare mit von der Partie: die „alten Hasen“ Birgit und Marcel Erné, die schon rund ein Dutzend S-Turniere im Oberharz erfolgreich beendet hatten,
Foto: Klaus Butenschön
… und die dynamischen „Jungeinsteiger“ Elisabeth und Klaus Christmann, die an diesem Tag ihr erstes Turnier bei den Senioren IV S bestritten.
Foto: Rainer Quenzel
Für beide Paare war es nach mehr als eineinhalb Jahren die erste neue Herausforderung auf dem Turnierparkett – ein Start ins Ungewisse, beobachtet von nur drei Wertungsrichtern am Rande. Die Vorrunde verlief relativ entspannt: Für Birgit und Marcel
und auch für Elisabeth und Klaus
war der Sprung ins Halbfinale keine Hürde. Dort war dann allerdings schon mehr gefordert, und unsere vier waren nicht gerade vom Losglück begünstigt. In allen 5 Tänzen mussten Birgit und Marcel jeweils im ersten Heat mit 7 Paaren auf der Fläche antreten – und so war in etlichen engen Situationen Improvisation gefragt. Die Beiden konnten sich deshalb zeitweilig nicht wunschgemäß entfalten, aber 13 von 15 Kreuzchen fürs Finale deuteten darauf hin, dass sie sich geschickt aus der Affäre gezogen hatten.
Auch Klaus und Elisabeth erreichten sicher das Finale, was bei ihnen großen Jubel auslöste.
Offenbar verlieh die Freude über das erste Finale in einem großen S-Klassenturnier den Beiden Flügel.
Im sechspaarigen Finale waren Birgit und Marcel dann die einzigen noch verbliebenen „Oldies“.
Zwischen dem jüngsten und dem ältesten Herrn im Finale lagen 14 Jahre, also fast eine ganze Tanzgeneration…
Vier Finaldamen präsentierten eine Rhapsody in Blue:
Fotos: Klaus Butenschön, Marcel Erné
Spannend wurde es bei der Verlesung des Rankings der Endrundenpaare in umgekehrter Reihenfolge. Platz 6 ging an Johann und Catherine Hartmann (TanzSportClub Rödermark), Platz 5 an Matthias und Martina Donners (TSC Gifhorn), Platz 4 an Werner Couturier und Anita Engel (TSG Leverkusen). Nachdem diese drei Paare aufgerufen worden waren, wussten unsere vier Mitstreiter, dass zwei Medaillenränge für sie reserviert waren – ein Ergebnis, mit dem sie in diesem starken Feld nicht gerechnet hatten.
Birgit und Marcel konnten somit ihre Sammlung von 300 Treppchenplätzen in der Sonderklasse um einen weiteren Pokal für den 3. Platz ergänzen.
Elisabeth und Klaus hatten im Finale noch einmal einen Zahn zugelegt, erreichten klar Platz 2 und nahmen sogar den Siegern, Johann-Georg und Brigitte Salten (TSC Diamant Blau-Silber Lage), einige Einsen ab. Die Westfalen wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und fügten in einer noch jungen Saison den beiden zweiten Plätzen bei der LS66 und einem Sieg in Bremen nun einen weiteren Sieg mit allen fünf gewonnenen Tänzen hinzu.
Fotos: Klaus Butenschön
Trainer Manfred Kober freute sich mächtig darüber, dass seine Schützlinge wieder einmal die vorderen Plätze unter sich ausgemacht hatten.
Foto: Rainer Quenzel
Foto: Birgit Suhr-Erné
Der Vollmond war bereits über den Harzer Wipfeln aufgegangen,
als Gerwin das 3. Qualifikationsturnier der Serie „Goldene 55“ leitete und sein Team vorstellte.
Wie schon so oft lieferte Stefan Hüls den 33 angetretenen Paaren die passende Musikbegleitung zu ihren Tänzen. In früheren Jahren hatte man bei den Qualifikationsturnieren zur G55 rund doppelt so viele Paare gesehen, aber im Vergleich zu den ersten beiden Turnieren der diesjährigen Serie waren es doch deutlich mehr geworden.
Auch hier mischten zwei Paare unseres Clubs mit, und das offensichtlich bei guter Laune.
Man spendete der Konkurrenz Aufmerksamkeit und Applaus …
und ergriff dann selbst die konzentrierte Initiative.
Trotz ansprechender Präsentation …
reichte es für Angelika und Helmut leider nicht zum Einzug in die 24er Runde …
die Doris und Ulf entschlossen im Sturm eroberten.
Am Ende kam Platz 18-19 für die Beiden heraus – angesichts des sehr starken Feldes mit Spitzenpaaren aus ganz Deutschland ein durchaus erfreuliches Ergebnis.
Im Semifinale tanzten folgende 12 Paare (in alphabetischer Reihenfolge):
Auch die nicht fürs Finale qualifizierten Paare zeigten anspruchsvolle Programme und ertanzten folgende Platzierungen:
Im Finale waren Hamburg, Bayern, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen je einmal und die Hauptstadt Berlin sogar zweimal vertreten.
Hier die Platzierungen:
Die Hamburger holten sich den Siegerpokal (der in hanseatisch bescheidener Tradition genau so zierlich wie die fünf anderen ausfiel) mit allen fünf gewonnenen Tänzen.
Sonntag
An diesem Tag gab es ein Turnier für die Senioren III S, das von den Zweitplatzierten des Vortags, Gerhard und Marion Funk (TSC dancepoint Königsbrunn), souverän gewonnen wurde.
Leider waren aus hygienischen Sicherheitsgründen an beiden Tagen keine Zuschauer zugelassen. So hatten die jeweils gerade nicht auf der Tanzfläche befindlichen Aktiven zwischendurch immer auch die Aufgabe, für Beifall und Anfeuerung zu sorgen.
Danach durfte man tolle Leistungen in einem hochkarätigen Turnier der Senioren II S bewundern. Zwar war das Feld mit genau 6 Paaren so klein, dass nur eine Präsentationsrunde vor dem Finale getanzt wurde, doch die Leistungsdichte auf hohem Niveau war beeindruckend, und hier eine Reihenfolge herzustellen war für das Wertungsgericht, das wieder nur aus drei Personen bestand, sicher keine leichte Aufgabe.
Mit dabei im Sixpack: Michi und Mario aus unserem Club.
Und hier alle sechs Paare in Aktion:
Im Finale lieferten sich die sechs Paare aus fünf Bundesländern einen mitreißenden Wettkampf, dessen genauer Ausgang nicht abzusehen war, denn jedes Paar hatte seine individuellen Qualitäten. Schließlich führten die Wertungen zu folgendem Ranking:
Wie dicht die Leistungen dieser Paare beieinander lagen, zeigt zum Beispiel die Tatsache, dass bei den beiden Weltranglistenturnieren in Wien Michi und Mario vor den Siegern von Braunlage gelegen hatten.
Auf zur Weltmeisterschaft nach Rotterdam!
Beim 4. Qualifikationsturnier „Leistungsstarke 66“ waren 24 Paare am Start – eine hübsche Zahl, und deutlich mehr als bisher in der diesjährigen Serie. Alle Spitzenpaare der vorangegangenen Turniere waren diesmal gekommen, so dass es (nicht nur wegen der Harzer Höhenlage) ein Gipfeltreffen auf höchster Ebene werden sollte.
Vier Paare kamen vom TSC in Hannover, der damit das stärkste Vereinskontingent stellte.
Unser fünftes Paar, Birgit und Marcel Erné, konnte dem Geschehen nur am Rande beiwohnen, da es für den DTV und den NTV Bildberichte zur G55 und LS66 vorzubereiten hatte.
Wir stellen alle 24 teilnehmenden Paare in Aktion vor:
Helmut Roland hat dankenswerterweise wieder unermüdlich Videos von allen vier Runden aufgenommen und zur Verfügung gestellt. Sie sind am Ende dieses Berichts abrufbar. Für Helmut selbst und Anne (Eleonore) blieb leider das Semifinale unerreichbar.
Schade auch, dass Hans-Jürgen und Sigrid nach verheißungsvollem Start verletzungsbedingt aufgeben mussten.
Astrid und Rainer gelang natürlich der Sprung ins Semifinale mit 14 Paaren locker, und auch Marion und Werner schafften diesen mühelos.
Für Marion und Werner war nach eineinhalbjähriger Turnierpause Platz 13-14 in diesem großen Serienturnier ein schöner Erfolg.
Astrid und Rainer stürmten erwartungsgemäß unaufhaltsam ins Finale.
Friedhelm und Rose-Maria Bender holten einen weiteren Finalplatz für Baden-Württemberg: In Enzklösterle hatten sie Platz 2 belegt, diesmal wurde ihnen in dem zahlen- und leistungsmäßig erheblich stärkeren Feld Platz 6 zugesprochen.
Niedersachsen war mit zwei Paaren im Finale vertreten, denn Bernd und Birgit Grzelachowski hatten bereits zum vierten Mal in diesem Jahr den Einzug ins Finale geschafft. Sie verpassten diesmal Platz 4 knapp, hatten aber in vorangegangenen Qualifikationsturnieren schon die Plätze 3 und 4 belegt.
Der 4. Platz ging an die Münchner Dieter und Christiane Pioch.
Während es auf den Plätzen 4 bis 6 wertungsmäßig recht eng zugegangen war, hatten sich die drei Bestplatzierten deutlich vom Rest des Feldes abgesetzt. Dritte wurden die Sieger von Enzklösterle, Dieter und Elke Müller.
Auf den beiden vordersten Plätzen gab es eine Neuauflage der Qualifikationsturniere von Aschaffenburg und Norderstedt: Wieder belegten Johann-Georg und Brigitte Salten Platz 2.
Und zum dritten Mal hintereinander wurden Rainer und Astrid sämtliche Einsen zugesprochen.
Die Beiden haben damit das wohl einmalige Kunststück fertiggebracht, in allen drei Qualifikationsturnieren, an denen sie beteiligt waren, sämtliche Einsen abzuräumen! Rainer machte sich mit diesem Hattrick an seinem 66. Geburtstag vielleicht selbst das größte Geschenk.
Ein Späßchen des Fotografen machte noch mal die letzten Lachmuskeln geschmeidig.
Fotos: Marcel Erné
Videos von Helmut Roland
https://sportevent-media.de/2021/08/23/21-08-dtv-ls66-4-qualifikation-braunlage/
Bericht DTV
https://www.tanzsport.de/de/news/news-reader/neustart-in-oberharzer-hoehenluft
Bericht NTV
https://www.ntv-tanzsport.de/home/detail/news/ntv-paare-belegen-platz-1-und-5
Ergebnisse
https://www.tanzsport-biedermann.de/seminare/2021/sommer-3/ergebnisse-3/
Als Kuriosum sei angemerkt, dass laut Wertungstabelle LS66 gemäß dem (leider immer noch sehr unübersichtlichen) System TS8.net in der zweiten Vorrunde rund die Hälfte aller Paare 24 oder 25 Kreuzchen erhalten haben soll, in der ersten dagegen deutlich weniger (obwohl dort insgesamt mehr Kreuzchen als in der zweiten vergeben werden). Vermutlich sind in dieser Liste Runde 1 und Runde 2 vertauscht worden.