10.02.2024 Antwerpen WDSF
WDSF-Turniere beim Diamond Cup in Antwerpen
TSC-Paare viermal im Viertelfinale
Wie schon in vielen Jahren zuvor lockte Anfang Februar der Diamond Cup mit vielen großen WDSF-Turnieren Hunderte von Tanzsportbegeisterten in die gewaltige Sporthal Het Rooi in Antwerpens Stadtteil Berchem, wo auf den Tag genau fünf Jahre zuvor die Weltmeisterschaft der Senioren IV stattgefunden hatte.
Fotos: Marcel Erné (Archiv)
Doch ein Großteil unserer Trainingsgemeinschaft war an diesem Wochenende entweder mit der Organisation des 25-jährigen Discofox-Jubiläums in unseren eigenen Räumen und/oder mit der Teilnahme an einem hochinteressanten Workshop in den imposanten Räumen des Tanzhauses Hannover beschäftigt: Unter dem Motto
Fotos: privat
ließen sich die Teilnehmer aus ganz Europa von Anne Weber, Lasse Ødegaard und Win Silvester physisch und mental für künftige tanzsportliche Herausforderungen inspirieren und absolvierten gemeinsam ein abwechslungsreiches, teils herausforderndes, teils entspannendes Trainingsprogramm.
So wagten nur zwei unserer Paare, nämlich Mario Müller-Frahm und Michaela Frahm sowie Helmut Bresch und Angelika Nothdurft, die weite Anreise zur Westküste Europas
Foto: Angelika Nothdurft
und den Sprung ins kalte (Regen-)Wasser der Hafenstadt Antwerpen.
Foto: Mario Müller-Frahm
Nach verletzungsbedingter langer Tanzpause im Jahr 2023 wollten Angelika und Helmut so schnell wie möglich wieder Turniererfahrung für kommende Ranglisten und Meisterschaften sammeln und endlich wieder internationale Turnierluft schnuppern. Und für Michi und Mario war es der ebenso verheißungsvolle wie spannende erste internationale Start in der neuen Altersklasse Senior III (in Deutschland: Masters III). Der Ankunft in Belgiens Metropole ging allerdings eine anfänglich problematische Anreise voraus: Da mit einer Fahrt von mindestens fünf Stunden zu rechnen war, machte Michi ausnahmsweise etwas eher Feierabend und wurde von Mario an der Apotheke abgeholt. So konnten die beiden schon am Freitagmittag gegen 14 Uhr mit gepacktem Auto, geschmierten Brötchen und guter Stimmung zur erhofft problemlosen Anreise starten … doch die A2 machte da nicht so ganz mit. Schon ab Garbsen zeigte das Navi Staus bis Bad Eilsen an; also wählte man eine Ausweichroute über den schönen Deister, geplagt von der Frage: Würde man es noch pünktlich zum Hairstylings-Termin in Antwerpen um 20:15 Uhr schaffen? Als man dann endlich die Autobahn erreicht hatte, kam man gottlob flott voran. Nach gerade eben rechtzeitiger Ankunft im Hotel Tulip Inn trafen sich unsere vier zufällig in der Hotellobby, hatten aber kaum Zeit zum Schnacken, denn die Haarkünstlerinnen von Beautycode warteten schon auf ihren Einsatz, und Angelika entschloss sich spontan mitzukommen. Alsbald saßen unsere beiden Mädels dann nebeneinander am Frisiertisch,
hatten viel Spaß und am Ende eine perfekte Turnierfrisur.
Fotos: privat
Im Gegensatz zu den süßen Verführungen in den Schaufenstern…
und dem Gipfel der Genüsse im Schokoladenmuseum
Fotos: Marcel Erné (Archiv)
verrieten bei einer kurzen Inspektion der Turnierstätte einige Hinweisschilder, dass die sportliche Herausforderung kein Zuckerschlecken, sondern eine heiße Schlacht werden würde …
Aber ein erster Blick in den Saal zeigte eine bestens vorbereitete und schön hergerichtete Veranstaltungsstätte,
die sich allerdings erst am nächsten Tag mit Tanzsportlern aus aller Welt bis zum Bersten füllte.
Da Michi und Mario am nächsten Morgen schon früh raus mussten, suchten sie alsbald ihr Hotelzimmer auf, um genügend Schlaf zu tanken.
Fotos: Mario Müller-Frahm
Das Hotel war sehr modern eingerichtet und das Personal äußerst höflich und nett, aber leider lagen die Zimmer auf der Seite zur achtspurigen Autobahn hinaus – was einer vollständigen Entspannung dann doch etwas entgegenstand.
Foto: Marcel Erné (Archiv)
Angesichts des Turnierstarts für die Masters III um 10 Uhr fiel das Frühstück am Samstagmorgen etwas kleiner und kürzer aus. Für Angelika und Helmut ging es bei den Masters IV erst später los, aber die beiden Turniere wurden wie üblich geschachtelt.
Und dann waren unsere vier gut gelaunt und gestylt gemeinsam bereit zum Auftritt auf internationalem Parkett.
Fotos: Angelika Nothdurft / Mario Müller-Frahm
Die riesige Parkettfläche eröffnete alle Möglichkeiten tänzerischer Entfaltung, und so tanzten Michi und Mario beflügelt von Runde zu Runde.
Nach drei konditionsfordernden Runden erreichten sie das Viertelfinale, landeten damit gleich bei ihrem ersten Start in der Klasse Senior III im vorderen Viertel des Weltklassefeldes von 75 Paaren und belegten am Ende Platz 18! Damit lagen sie nur einen Platz hinter den Schleswig-Holstein-Meistern Andreas und Annette Reumann, die kürzlich bei der Deutschen Meisterschaft Platz 4 belegt hatten, und sogar ein paar Plätze vor den Niedersachsenmeistern Jürgen und Christine Flimm. Ein furioser Auftakt einer verheißungsvollen Saison!
Der Sieg ging erwartungsgemäß an die Weltmeister aus Berlin, Gert Faustmann und Alexandra Kley.
Ergebnis WDSF Open Senior III Standard, Samstag
Nicht ganz so erfreulich verlief das Turnier der Senioren IV für Helmut und Angelika, wenngleich Michi und Mario auf der Tribüne alles gaben, um ihre Clubfreunde anzufeuern. Aber Angelika war immer noch durch eine Verletzung in ihren tänzerischen Möglichkeiten eingeschränkt und hatte großen Respekt vor der neuen Herausforderung nach langer Zwangspause.
Fotos aus dem Internet
mit freundlicher Genehmigung von Rob Ronda
So endete ihr Neueinstieg mit Handicap auf dem geteilten Platz 30 von 42 Paaren. Anschließend kehrten die beiden ohne große Umwege zum Hotel zurück, um sich für das Turnier am nächsten Tag zu schonen.
Ergebnis WDSF Open Senior IV Standard, Samstag
Hingegen waren Michi und Mario noch keineswegs fertig mit dem tanzsportlichen Tagesprogramm, denn sie hatten sich auch für die jüngere Altersklasse Senior II angemeldet, während die meisten ihrer Mitstreiter im Anschluss an das Turnier der Masters III schon zu einem Stadtbummel entfleuchen konnten. Und so warteten allerlei Attraktionen in der schönen Innenstadt der belgischen Metropole vergeblich auf die Besucher aus Hannover.
Fotos: Marcel Erné (Archiv)
Nach zweistündiger Wartepause waren Michi und Mario zusammen mit zwei weiteren Paaren vom Team Niedersachsen startklar:
Fabian Lohauß war als Platzhalter im Gruppenbild für den Fotografen Mario eingesprungen.
Allen drei Niedersachsenpaaren gelang der Einzug in die dritte Runde. Am Ende teilten sich die Landesmeister Arnd Steinhäuser und Martina Lotsch redlich den 16. Platz mit den Vizemeistern Kim und Silke Bartels. Michi und Mario kamen auf Platz 23.
Fotos: privat
Ein ausgezeichnetes Ergebnis in dem Weltelitefeld von 41 Paaren, aus dem am Ende die Berliner Fabian Lohauß und Simone Braunschweig als Sieger hervorgingen.
Ergebnis WSDF Senior Open II Standard, Samstag
Am Sonntagmorgen kehrte sich der Zeitplan um: Diesmal konnten Mario und Michi den Tag ruhig mit gemütlichem Frühstück im Hotel angehen, denn der Start des zweiten Turniers der Masters III war erst auf 13:20 Uhr angesetzt, wurde dann allerdings später kurzfristig um 20 Minuten vorverlegt.
Helmut und Angelika waren an diesem Tag zuerst an der Reihe und machten sich mit vielen anderen Paaren schon in den frühen Morgenstunden auf den Weg zur Turnierstätte. An diesem Tag lief es schon etwas besser.
Foto: Mario Müller-Frahm
Die beiden gaben ihr Bestes und erreichten diesmal die 24iger Runde – ein versöhnlicher Abschluss. Wie am Vortag gewannen die Italiener Bruno Lazzareschi und Ida Zotta das WDSF-Turnier der Senioren IV.
Ergebnis WDSF Open Senior IV Standard, Sonntag
Michi und Mario bestritten nunmehr ihr drittes Weltranglistenturnier an diesem Wochenende,
zogen noch einmal alle Register und belegten schließlich exakt den gleichen Platz 18 wie am Vortag – diesmal sogar unter 77 Paaren.
Fotos: Rob Ronda
Gewonnen wurde das Turnier an diesem Tag in Abwesenheit der Weltmeister von Massimiliano Ferrini und Elisabetta Galilei aus Italien.
Gesamtergebnis WDSF Open Senior III Standard, Sonntag
Danach bummelten Michi und Mario zum Auslauf noch einmal an den Verkaufsständen entlang. Dann hieß es aber wieder ab nach Hause, denn vor ihnen lagen ja fast 500 km Fahrstrecke. Im Gegensatz zur Hinfahrt kamen sie jetzt gut durch und erreichten Hannover gegen 22:30 Uhr, leider nicht pünktlich zum Abendessen. Gepäck ausladen, der Dusche einen Besuch abstatten und dann ins Bett! Denn nach dem Turnier ist vor dem neuen Arbeitstag …
Fazit: Ein erfolgreiches, wunderschönes Wochenende mit lieben Freunden in einer tollen Stadt, von der man leider nur ganz wenig gesehen hat.
Foto: privat
Und viermal ein Viertelfinale für unsere Clubpaare – rein rechnerisch wäre das ein ganzes Finale…