13.11.2021 Dresden WDSF

WDSF-Turnier Senior III Open Standard in Coswig

Anschlussplatz ans vordere Drittel für Ulf und Doris

Für den 13. November 2021 waren schon seit langem Weltranglistenturniere im Rahmen der 11. Saxonian Dance Classics angekündigt worden, darunter auch eines für die Altersklasse Senioren III. In Corona-Zeiten ist ein Event dieser Größenordnung allemal ein Abenteuer für die Beteiligten und eine immense Herausforderung für die Organisatoren, die diese jedoch mit all der in vielen Jahren erworbenen Routine vorbildlich bewältigten.

Für zwei Paare unserer Trainingsgemeinschaft war die verheißungsvolle Aussicht auf ein tolles internationales Tanzerlebnis Grund genug, einen Ausflug nach Dresden zu planen: Ulf und Doris Nagel (TKW Nienburg) sowie Helmut Bresch und Angelika Nothdurft (TSC in Hannover). In den unsicheren Zeiten der Pandemie war allerdings tägliche Recherche im Internet angesagt, ob das Turnier auch wirklich stattfinden würde. Einen Tag vor dem Turnier stand die Tour nach Dresden dann fest.

Schon vor 400 Jahren: Anmarsch nach Dresden

Angelika und Helmut reisten bereits am Freitag an und quartierten sich im Maritim ein, um sich Dresden am Samstag bei einer Stadtrundfahrt und einem anschließenden Altstadt-Rundgang mit Muße anschauen zu können. Ein Plan, der sich schon wegen der vielen pittoresken Ausblicke auf architektonische Meisterwerke lohnen sollte.

Dresdens Baukunst: Die Semperoper
Moderner Kontrast zur Frauenkirche
…und tänzerischer Schutzengel der Künste

Fotos: Marcel Erné

Doris und Ulf trafen erst später ein und machten sich nach dem Check-in im Hotel sogleich auf den Weg zur professionellen Gestaltung der Turnier-Frisur. Man wollte am nächsten Tag ja ein ansprechendes Bild abgeben – frei nach Loriot: „Wenn du möchtest, dass deine Partnerin gut aussieht, dann hetze sie nicht!“

Aufwändiges Styling im Frisiersalon
….und das kunstvolle Ergebnis

Am Abend ließ man sich dann gemeinsam im Sophienkeller mit sächsischen Spezialitäten verwöhnen.

Sauerbraten mit Soßkloß
… und hinterher die berühmte Eierschecke

Fotos: Ulf Nagel

An diesem Tag war die wunderschön hergerichtete Sporthalle im benachbarten Coswig (einigen unserer Paare aus früheren erfolgreichen Jahren in bester Erinnerung) Schauplatz der Standard-Weltmeisterschaften der Jugend gewesen.

Hier trifft sich die Jugend der Welt: Impression von der WM

Quelle: Saxonian Dance Classics

Und so fanden die 90 an dem Weltranglistenturnier der Senioren III teilnehmenden Paare am darauffolgenden Tag einen prächtigen Rahmen vor. Die perfekte Strukturierung des Ablaufs garantierte ideale Turnierbedingungen. Die Zuschauerkulisse war allerdings aus den bekannten Gründen sehr reduziert. Um so mehr Platz hatten die Paare, und das Eintanzen auf der riesigen Fläche gestaltete sich problemlos.

Im Turnier wurden dann jeweils 10 Paare gleichzeitig auf die Fläche gerufen – in Anbetracht der sehr großzügig dimensionierten Tanzfläche normalerweise eigentlich kein Anlass zu Schwierigkeiten. Doch Tänzer scheinen magische oder magnetische Anziehungskräfte zu besitzen, und so gab es immer wieder Staus auf der Fläche, weshalb unsere beiden Paare selten voll in Fahrt kamen und sich teilweise mit Grund- und Ausweichschritten durch die Tänze retten mussten. Angelika und Helmut erwischte es besonders übel; nach zahlreichen Karambolagen übereifriger Mitstreiter fanden sie mehrfach nur mit Mühe in die Spur zurück und verpassten leider die nächste Runde.

Freies Auftanzen – manchmal bleibt es ein Wunschtraum

Foto: Marcel Erné (Archiv)

Doris und Ulf durften sich hingegen nach spannenden Minuten des Wartens freuen, auf der Smartphone-App ihren Namen unter den 50 Paaren zu finden, die sich für die nächste Runde qualifiziert hatten. Nun griffen auch noch die gesetzten „Sternchenpaare“ ins Geschehen ein – was die Qualität der Konkurrenz betraf, wurde es also noch einmal deutlich schwerer, sich auf dem Parkett zu behaupten. Dennoch lief es jetzt besser als in der ersten Runde. Unsere Beiden konnten ihr routiniert einstudiertes Programm wunschgemäß umsetzen und waren daher guter Dinge. Zwar wurden sie nach den fünf gelungenen Tänzen der zweiten Runde nicht mehr zum Viertelfinale aufgerufen, aber ein Blick in die kurze Zeit später veröffentlichte Rankingliste zeigte, dass dazu gar nicht viel gefehlt hatte: Mit Platz 31 hatten sie sich gegenüber den letzten Turnieren noch gesteigert und bis ans vordere Drittel dieses Weltklassefeldes heran getanzt.

Glücklich und zufrieden: Ulf und Doris

Foto: privat

Mit diesem angenehmen Gefühl wurde das Beobachten des weiteren Turnierverlaufs zum entspannten Genuss. Auch wenn es für Angelika und Helmut nicht so gut gelaufen war, haben sie die festliche Atmosphäre positiv empfunden und sich vorgenommen, im nächsten Jahr in der neuen Altersklasse wieder voll anzugreifen. Neues Spiel, neues Glück! Beim Tanzen wie im Märchen gibt es unvorhergesehene Überraschungen …

Manchmal ist der Tanzschuh zu groß …
… und manchmal zu klein

Fotos: Ulf Nagel

Auch der Ausgang im Finale des Weltranglistenturniers der Senioren III blieb bis zum letzten Tanz offen. In einem spannenden Spitzenduell gewannen schließlich die Deutschen Meister, Thomas und Susanne Schmidt, vor den Italienern Aldo Mazzi und Roberta Pisacane.

 

Ergebnisse:
https://www.saxoniandanceclassics.de/wp-content/uploads/archiv/sdc_2021/index.htm