19.05.2016 Hohegeiß
Pfingstwochenende in Braunlage-Hohegeiß:
Dreimal Sonderklasse, dreimal die Zwei
und am Ende Platz 1 für den TSC
Unter der souveränen Leitung unserer Trainer Gerwin und Betty Biedermann gab es vor Pfingsten nun schon die 68. Auflage des traditionsreichen Oberharzer Tanzsportseminars und anschließend eine Reihe hochkarätiger Turniere, insbesondere in den höchsten Leistungsklassen.
Leider spielte das Wetter ziemlich verrückt und bescherte Organisatoren, Tanzsportlern und Gästen aus ganz Deutschland turbulent durchwachsenes Aprilwetter im Mai: Sonne, Sturmwolken, Eisregen und Graupelschauer wechselten sich im Minutentakt ab.
Die Zufahrt zum hoch gelegenen Luftkurort Hohegeiß war eigentlich gesperrt – doch glücklicherweise wiesen Schilder des TSC Braunlage an den einschlägigen Straßenkreuzungen darauf hin, dass man sich als Tanzsportfan nicht entmutigen lassen und zuversichtlich Kurs auf den Veranstaltungsort Hohegeiß nehmen sollte.
Trotz verkehrstechnischer und witterungsbedingter Hindernisse war die Stimmung sowohl im Kurort Braunlage als auch im großen Kursaal des Hotels Panoramic auf den Oberharzer Berggipfeln prächtig.
Fotos: Birgit und Marcel Erné
Turnier Senioren II S am Samstag
Am Samstagnachmittag wurde der Reigen der Turniere der S-Klasse von den „Jungsenioren“ der II S mit 14 Paaren eröffnet.
Hinter den Top-Favoriten Knut und Antje Wichmann aus Braunschweig, die das Turnier mit allen Einsen gewannen, holte sich unser Spitzenpaar in dieser Klasse, Nils und Martina Andersen, mit einem spannenden Endspurt (nach Platzziffer-Gleichheit aufgrund der Skatingregel) Platz 2 vor dem zweiten Paar aus Braunschweig, Andreas und Christine Pabst.
Qualifikationsturnier Goldene 55 (Sen II S)
Am Samstagabend stand bereits das dritte Qualifikationsturnier des Jahres zur Ranglistenserie „Goldene 55“ an. Am Start war die stattliche Zahl von 59 Paaren, darunter die Vorjahressieger, Oliver Luthardt und Anne Hinz aus Lübeck, aber auch die vielfachen Gewinner dieser Turniere, Alexander Hick und Petra-Alexandra Leßmann aus Sinsheim, sowie die beiden niedersächsischen Spitzenpaare der Senioren III S, Uwe und Cornelia Bodiinet aus Braunschweig sowie Rainer und Astrid Quenzel aus unserem Club. Von Anfang an boten unsere Beiden ein unübersehbares, von eleganten und großräumigen Bewegungen geprägtes Bild.
Fotos: Gabi Reh / Bernd Siebrecht
Nach fünf Runden war es gegen Mitternacht endlich geschafft, und Tänzer wie Publikum spendeten sich gegenseitig reichlich Beifall für diese Marathonleistung.
Die verdeckten Wertungen im siebenpaarigen Finale gingen kreuz und quer durcheinander, und nicht selten gab es Bewertungen von 2 bis 7 für ein und dasselbe Paar – wieder einmal Ausdruck der Tatsache, dass hier die Leistungen der Top-Paare äußerst eng beieinander liegen.
Einige Überraschungsbekundungen waren zu hören, als bei der Bekanntgabe der Finalreihenfolge das favorisierte Paar aus Sinsheim bereits zu Platz 4 aufgerufen wurde. Damit blieben die „Treppchenplätze“ den Schleswig-Holsteinern und den beiden niedersächsischen Medaillenaspiranten vorbehalten. Zwischen diesen beiden Paaren fiel die Entscheidung, wie ein späterer Einblick in die Einzelwertungen zeigte, extrem knapp aus. Uwe und Cornelia wurden schließlich Dritte, und Rainer und Astrid durften sich riesig über Platz 2 freuen – ein Superergebnis in diesem Klassefeld!
Eindeutig auf Platz 1 gewertet wurden Oliver Luthardt und Anne Hinz.
Turnier Senioren II S am Sonntag
Auch am Pfingstsonntag wurde das Turnier der Senioren II S souverän von Knut und Antje Wichmann (Braunschweig Dance Company) gewonnen – etwas kurios wirkte eine einsame Sieben, die sich zwischen 24 Einsen verirrt hatte.
Dietmar und Andrea Wilstermann, die beim Turnier der Senioren II S am Samstag mit Platz 11 den Einzug ins Semifinale hauchdünn verpasst hatten, wollten es am Sonntag noch einmal wissen – und diesmal gelang ihnen zur Riesenfreude aller anwesenden TSC-ler sogar der Einzug ins Finale, wo dann allerdings angesichts der übermächtigen Konkurrenz mehr als der siebte Platz nicht zu holen war.
Qualifikationsturnier Leistungsstarke 66 (Sen III S)
Am Abend des Pfingstsonntags war dann das dritte Qualifikationsturnier zur Ranglistenserie „Leistungsstarke 66“ angesagt. Ziemliche Aufregung und Nervosität bei unserem Favoritenpaar Marcel Erné und Birgit Suhr-Erné: Die leidige Knöchelverletzung machte sich passend zum Turnier wieder bemerkbar, und Birgits gesamtes Outfit mit Ausnahme des Kleides war im 15 km entfernten Braunlage liegengeblieben. Da man sich unter der ebenso umsichtigen wie zügigen Turnierleitung von Gerwin Biedermann bestens im Zeitrahmen befand, blieb keine Chance, noch einmal zurück zu fahren.
Zum Glück war Kerstin Peuker zur Stelle und nähte mit heißer Nadel wenigstens noch einen kleinen, aber passenden Halsschmuck für Birgit.
Nicht das einzige Missgeschick an diesem Abend: Kurz nachdem die Paare in die zweite Runde gestartet waren, begann es auf die Parkettfläche zu regnen! Das altersschwache Dach des Kursaales hatte ein Leck und konnte den Wassermassen von außen nicht standhalten. Während Music-Master Frank Scheida geistesgegenwärtig den Song „Raindrops keep falling on my head“ auflegte, ernannte Turnierleiter Gerwin kurzerhand das Ehepaar Gütle zu Regen-Sonderbeauftragten, und fortan kümmerten sich die Beiden beflissen um die Trockenhaltung der Fläche. Schließlich half allerdings nur noch eine komplette Verschiebung der Zuschauerreihen, um bösen Ausrutsch-Unfällen vorzubeugen.
Fotos: Marcel Erné
Von 39 gemeldeten Paaren traten 33 zum Qualifikationsturnier der L 66 an. Außer Birgit und Marcel waren noch drei weitere Paare aus unserem Club mit dabei: Werner Schlamm-Dedekind und Marion Dedekind, Hans-Dieter und Marion Sorge, sowie Fritz und Ulrike Wassermann. Für die letzteren beiden Paare blieb leider an diesem Abend die Runde der besten 14 Paare außer Reichweite, wogegen Marion und Werner ebenso wie Birgit und Marcel mühelos den Einzug in das heiß umkämpfte Semifinale schafften.
Video-Aufnahme: Rainer Quenzel
Werner und Marion beendeten das Turnier auf dem hocherfreulichen Platz 11 und platzierten sich damit im vorderen Drittel aller Teilnehmer.
Für Birgit und Marcel hieß es nun, noch einmal letzte Reserven für das Finale zu mobilisieren.
Die gleichen zwei Paare wie schon im Qualifikationsturnier zwei Wochen zuvor in Hamburg hatten sich deutlich vom restlichen Feld abgesetzt und als einzige alle Kreuzchen im Semifinale erhalten, und so hieß das Endrundenduell wiederum: Heinrich und Monika Schmitz aus Erftstadt gegen Birgit und Marcel Erné vom TSC in Hannover. Diesmal hatten die jugendlich dynamischen Nordrhein-Westfalen am Ende mit allen fünf gewonnenen Tänzen deutlich die Nase vorn. Birgit und Marcel wurden von vier der fünf Wertungsrichter klar auf Platz 2 gesehen und so für ihre tänzerische Qualität und Paarharmonie belohnt. Auf Platz 3 kamen mit sehr gemischten Wertungen von 2 bis 6 Wolfgang und Gisela Friedrich aus Lindau.
Kurz vor Mitternacht durften sich die sechs Finalpaare dann nach kräfte- und atemraubenden Aktionen von den geduldigen Zuschauern verabschieden.
Fotos: Klaus Butenschön
Turniere Senioren III S und IV S am Montag
Drei Paare unserer Trainingsgemeinschaft nutzten am Pfingstmontag noch einmal die Chance, in ihrer Klasse die bei den Qualifikationsturnieren erreichten Platzierungen zu verbessern.
Fotos: Gabi Reh / Bernd Siebrecht
Klaus und Elisabeth Christmann traten zusammen mit neun weiteren Kontrahenten in der Klasse Sen III S an. Der erreichte 8. Platz ist sicher ein achtbares Ergebnis, aber die Leistung der Beiden war an diesem Tag deutlich besser und hätte nach Meinung vieler Beobachter den Einzug ins Finale gerechtfertigt.
Bei den Senioren IV S gelang Fritz und Ulrike Wassermann eine sichtbare Steigerung und vor allem ein viel entspannterer Bewegungsablauf. Und so erreichten sie in einem qualitativ wie quantitativ starken Feld von 17 Paaren das Semifinale und dort den erfreulichen 10. Platz.
Auch Birgit und Marcel hatten die Hochspannung des Vortages ablegen können, zumal die Begleit-Utensilien diesmal vollzählig parat waren.
Wertungsmäßig unangefochten, wenn auch einige Male auf der Fläche stürmisch bedrängt, zogen sie ihre tänzerischen Kreise und gewannen das Turnier mit 23 von 25 Einsen.
Fotos: Klaus Butenschön
Foto: Fritz Wassermann
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