21.01.2024 Glinde RL Masters

Ranglistenturniere für die Masters I – IV in Glinde

Paare des TSC in Hannover mischen kräftig mit

Eine ganze Schar von Paaren aus der Trainingsgemeinschaft unseres Clubs machte sich am vergangenen Wochenende zu den ersten Ranglistenturnieren des Jahres in Richtung Hamburg auf den Weg.

Foto: Elisabeth Christmann

Genauer gesagt war das Ziel wie schon oft das TanzCentrum Glinde. Denn die Tanzsportabteilung des TSV Glinde, die mittlerweile reichliche Erfahrung mit Großturnieren auf nationaler Ebene gesammelt und sich als Ausrichter einen Namen gemacht hat, kümmerte sich zusammen mit dem Hamburger Tanzsportverband und dem Tanzsportverband Schleswig-Holstein wieder einmal um die Durchführung eines derartig großen Tanzsportwochenendes.

Unsere Neustarter bei den Masters III S, Mario Müller-Frahm und Michaela Frahm, mussten ebenso wie Ulf und Doris Nagel schon am Samstagvormittag ran, während die Masters I S erst am Nachmittag und die Hauptklasse S Latein am Abend zum Zuge kam. Daher waren Mario und Michi bereits am Freitag angereist, um nicht von etwaigen wetter- oder verkehrsbedingten Störungen abhängig zu sein. Doch der Samstagmorgen begann für sie mit einem bösen Erwachen, das die Entspannung nach der guten Vorbereitung auf einen Schlag oder vielmehr mit einem Stich zunichtemachte: Vor dem Hotel empfing sie ein aufgeschlitzter Vorderreifen an ihrem Fahrzeug! Da war nicht nur der Reifen, sondern auch sein Besitzer am Boden zerstört:

Foto: Mario Müller-Frahm

Glücklicherweise hilft man sich in der Tänzerfamilie gegenseitig: Familie Flimm bot spontan an, unsere Pechvögel zum Turnierort zu chauffieren. Auf der Fahrt dorthin wurde noch der Einsatz eines Reifennotdienstes organisiert, welcher im Laufe des Tages das platte Ding austauschte.

Besser lief der Auftakt für Klaus und Elisabeth Christmann, die ihr eigenes Ranglistenturnier zwar erst am Sonntag hatten, es sich aber nicht nehmen ließen, zur Anfeuerung der Clubkollegen schon am Samstagmorgen anzureisen. Zur Belohnung begrüßte sie blauer Winterhimmel bei strahlendem Sonnenschein zur Fahrt über eine fast leere Autobahn.

Foto: Elisabeth Christmann

Foto: Marcel Erné

Groß war die Freude und Überraschung bei unseren vier Startern in der III S über die frühe Unterstützung der Mini-Fantruppe aus den eigenen Clubreihen. Mario und Michi hatten sich von ihrem Schrecken erholt, und so konnte es zusammen mit Doris und Ulf wieder positiv gestimmt und motiviert losgehen.

Foto: privat

In dem wie immer liebevoll hergerichteten prächtigen Tanzsaal führten Tobias Brüggemann und Jes Christophersen abwechselnd souverän und mit viel Humor durch die beiden langen Turniertage.

Foto: privat

Vorsorglich wurde das von einem herumschwirrenden unbekannten Flugobjekt etwas verunsicherte Publikum darüber informiert, dass es sich um eine Drohne handelte, die hier für den NDR zum Einsatz kam, um einen Überblick über das Geschehen sowie einzelne Bilder vom Turnier zu verschaffen.

Ein riesiges Starterfeld von 105 Paaren bei den Masters III S wurde von den Zuschauern und Schlachtenbummlern aus allen Ecken Deutschlands stürmisch begrüßt und dann immer wieder mit anerkennendem und aufmunterndem Applaus für die dargebotenen Leistungen belohnt. Schon um die Mittagszeit herrschte positive Hochspannung in stimmungsvoller Atmosphäre.

Unsere beiden am Turnier beteiligten Paare zeigten von Anfang an überzeugende Präsenz und wurden dafür mit dem Einzug in die 1. Zwischenrunde belohnt.

Trotz sehenswerter Bilder …

schafften Ulf und Doris mit Platz 65 leider nicht den Sprung in die dritte Runde.

Michi und Mario steigerten sich von Runde zu Runde und begeisterten ein ums andere Mal mit ihren spritzigen Kombinationen nicht nur die Fans aus dem eigenen Club, sondern auch das gesamte Publikum. Gegen Mittag waren dann die Zuschauerreihen bis auf den letzten Platz besetzt und die turbulente Stimmung zusammen mit der Sonne am Zenit angekommen.

Nach vier getanzten Runden machten unsere beiden wieder einmal von ihrem Abonnement auf Anschlussplätze Gebrauch und verpassten das 12-paarige Semifinale um ein einziges Kreuzchen – trotzdem eine Superleistung im Kreise der über hundert besten Paare aus Deutschland in ihrer neuen Altersklasse. Ein mehr als gelungener Einstand!

Foto: Selfie

Im Semifinale ergab sich auf den Plätzen 7 bis 12 folgendes Ranking:

Und im spannenden Finale hatte sich die siebenköpfige Jury für folgende Reihung entschieden, die bei der Siegerehrung wie immer in umgekehrter Reihenfolge bekanntgegeben wurde:

 

Die amtierenden Weltmeister aus Berlin ließen wieder einmal nichts anbrennen und heimsten mit ihrer gekonnten Mischung aus Charme, Dynamik und Präzision alle 35 Einsen ein.

Gleiches geschah beim Ranglistenturnier der Masters I S, das die Berliner Vizeweltmeister Fabian Wendt und Anne Steinmann (TSG Residenz Berlin) mit sämtlichen Einsen gewannen.

Und beim Ranglistenturnier der Hauptgruppe S Latein gab es ebenfalls ein eindeutiges Siegerpaar: Hier holten sich Razvan Dumitrescu und Jacqueline Joos (Schwarz-Weiß-Club Pforzheim) sämtliche Bestwertungen.

Fotos: Carola Bayer

Aber auch unser neues Spitzenpaar in der III S hatte eine bravouröse Performance gezeigt und war wie wir alle und Gerwin Biedermann mit dem Ergebnis sehr zufrieden..

Foto: Mario Müller-Frahm

Am späteren Abend feierten viele Tanzsportfreunde dann in fröhlicher Runde beim Griechen nebenan ausgelassen den gelungenen Tag.

Foto: Elisabeth Christmann

Davor war Mario von Klaus noch schnell zum Reparaturdienst gebracht worden. Rechnung begleichen, Autoschlüssel auslösen, und mit neuer Luft starten! Letzteres galt auch für den nächsten Tag – denn nach dem Turnier ist vor dem Turnier…

Am Sonntag stießen noch etliche weitere Paare aus unserer Trainingsgemeinschaft hinzu, um bei den Masters II oder IV mitzumischen. Auch an diesem Tag trug das prächtige Winterwetter zur guten Laune der Anreisenden bei. Stefan und Kerstin Grünewald waren als routinierte Frühaufsteher schon aus den Federn, als viele andere noch den ausgiebigen Wochenendschlaf genossen. Dafür durfte sich unser Paar an einem herrlichen Sonnenaufgang erfreuen, bevor es auf menschenleerer Route in Richtung Glinde steuerte, um sich nach längerer Turnierpause wieder einmal ins Turniergetümmel zu stürzen.

Foto: Elisabeth Christmann

Dort blieb reichlich Zeit zum Aufwärmen und Eintanzen, und da der Saal in Glinde zu den von Stefan und Kerstin am häufigsten besuchten Turnierstätten in ihrer tänzerischen Laufbahn gehört, waren sie auch mental gleich hellwach. Vor ihrem eigenen Start bei den Masters II stand allerdings die erste Runde des Ranglistenturniers der Masters IV auf dem Programm – eine Premiere und Auftakt zu einem zweijährigen Pilotprojekt, denn zuvor hatte es Ranglistenturniere nur für die jüngeren Klassen gegeben. 44 von 51 gemeldeten Paaren gingen zu diesem neuen Wettbewerb an den Start, darunter drei Paare aus unserem Club:

Foto: privat

Fotos: Mario Müller-Frahm

Für Klaus und Elisabeth war die Anfahrt zur Turnierstätte natürlich mit Abstand die kürzeste. An Training in den frühen Morgenstunden gewöhnt, konnten auch sie nach der eingeübten Aufwärmphase das Parkett ausgiebig testen und sich optimal auf das Turnier vorbereiten. Man traf auf viele alte Bekannte und dennoch auf neue Gesichter, da etliche Paare in diesem Jahr von den Masters III zur Altersklasse IV gewechselt waren.

Zeitlich um jeweils eine Runde versetzt tanzten die 66 Paare der Masters II. So konnten sich unsere Paare gegenseitig tatkräftig mit Beifall und Anfeuerung unterstützen, und Angelika übte sich sogar im Multitasking und filmte zwischen den eigenen Auftritten einige Passagen ihrer Clubkollegen.

Auf der Fläche durften unsere Paare aufgrund der großzügigen Rundeneinteilung die Vorteile eines sehr weiträumigen und nicht überfüllten Parketts genießen. So gelang es ihnen, viele der guten Ratschläge aus dem kongenialen Training mit Manfred Kober und Anne Weber umzusetzen. Vielen Dank an dieser Stelle für die Geduld und das Einfühlungsvermögen bei der Vorbereitung auf dieses wichtige Turnier! Dennoch erfüllte sich die Hoffnung, vielleicht eine zweite Runde tanzen zu dürfen, leider für zwei unserer Paare nicht.

Umso intensiver konnten sie sich den Beifallsbekundungen für die verbliebenen Kolleginnen und Kollegen widmen.

Foto: Mario Müller-Frahm

Für Kerstin und Stefan bedeuteten 17 Kreuze und ebenso viele geschlagene Paare immerhin den Anschlussplatz 49, für unsere Newcomer in der S-Klasse ein durchaus erfreuliches Ergebnis.

Den drei weiteren Paaren aus unserem Club war es bestens gelungen, das Wertungsgericht mit ihrer Performance zu überzeugen, und so durften sie glücklich in die nächste Runde einziehen.

Fotos: Mario Müller-Frahm

Mit dem geteilten Platz 20 landeten Angelika und Helmut zu ihrer Freude in der vorderen Hälfte des starken Feldes der Masters IV.

Foto: Marcel Erné (Archiv)

Auch Mario und Michi zogen wieder ins Viertelfinale ein, was in dem noch größeren Feld der Masters II allerdings bereits die dritte Runde bedeutete.

Dort trafen sie wie schon beim Endrundentraining in den Wochen zuvor auf zwei weitere Paare, die häufig an unserem Mittwochstraining in der „Lili“ teilnehmen. Und am Ende landeten all diese drei Paare einträchtig auf den benachbarten Plätzen 18, 19 und 20 und damit klar im vorderen Drittel der Masters II S.

Michi und Mario können also auch weiterhin in der jüngeren Altersklasse noch voll mithalten! Das Semifinale blieb ihnen allerdings ebenso wie den Zweit- und Drittplatzierten der Niedersächsischen Landesmeisterschaft in dieser Klasse versagt:

Hingegen tanzten die Niedersachsenmeister Arnd Steinhäuser und Martina Lotsch bis ins Finale, erhielten dort Wertungen von 2 bis 5 und belegten am Ende in einer knappen Entscheidung den fünften Platz – eine tolle Leistung!

Die weiteren Platzierungen der Finalpaare bei den Masters II:

 

Und wie war es bei den Masters IV weitergegangen?

Trotz dem einen oder anderen kleinen Rempler und der großen Anspannung gelang es Elisabeth und Klaus souverän, ihr Können zu präsentieren.

Die Verlesung der fürs Semifinale qualifizierten IV-S-Paare nach dem Wiener Walzer der dazwischengeschachtelten dritten Runde der Masters II bestätigte dann die tolle Leistung unserer Beiden: Sie waren mit dabei, was bei ihnen und den Trainingskollegen entsprechenden Jubel auslöste.

Am Ende durften sich Klaus und Elisabeth zusammen mit uns allen über den geteilten 10. Platz freuen – ein ausgezeichnetes Resultat angesichts der vielen starken Neuzugänge aus der jüngeren Altersklasse.

Foto: Angelika Skambraks

Wer belegte die übrigen Plätze im Semifinale? Hier die Antwort im Bilde:

Im Finale sah man dann einige renommierte gute Bekannte vom Deutschlandpokal und der Serie „Leistungsstarke 66“ wieder:

Die Podiumsplätze machten allerdings drei neue Paare unter sich aus, die aus der Altersklasse III hinzugekommen waren, was wieder einmal zeigt, dass die jüngere Generation im Tanzsport stets unaufhaltsam nach vorne drängt.

Anders als bei den Turnieren am Vortag war hier die Entscheidung um den Sieg im ersten Ranglistenturnier des Jahres hauchdünn ausgefallen: Die Stuttgarter hatten 16, die Hamburger 17 Einsen mitgenommen, aber die knappe Majorität in den einzelnen Tänzen gab den Ausschlag.

 

Tanzbegeisterte aus ganz Deutschland haben sich in Glinde wieder sehr wohl gefühlt und den Organisatoren mit ihren zahlreichen Helfern großen Dank ausgesprochen.

Auf der Autobahn flutschte es dann auch zügig gen Heimat, der neue Reifen hielt!

Foto: privat

Sämtliche urheberrechtlich nicht extra erwähnten Fotos stammen von Carola Bayer. Vielen Dank für die Fülle phantastischer Foto-Impressionen! Für alle, die noch mehr davon sehen möchten:
Fotoalbum Carola Bayer

 

Alle Ergebnisse vom Wochenende

Bericht Tanzsport Glinde

Bericht DTV Samstag

Bericht DTV Sonntag

Bericht NTV