23.07.2017 Wuppertal danceComp
DanceComp in Wuppertal:
Riesenfelder und großes Tanzspektakel
Mit mehr als 2000 Meldungen aus 35 Nationen und rund 50 Turnieren mit teilweise dreistelligen Teilnehmerzahlen wird die 14. danceComp als einer der größten und bedeutendsten Tanzevents des Jahres 2017 in die Historie des internationalen Tanzsports eingehen.
Im Gegensatz zum Brutkessel vor zwei Jahren, als Schmoren im eigenen Saft angesagt war, hatte der Wettergott in diesem Jahr ein Einsehen mit den Tänzern und schenkte ihnen für die Jahreszeit recht kühle Temperaturen.
Aufgrund der guten Wetterbedingungen war auch das Innenklima im großen Saal der prunkvollen Stadthalle angenehm zu ertragen. Ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten, in einem solch prächtigen Rahmen und der beeindruckenden Atmosphäre zu tanzen.
Auf den Gängen rund um die Fläche herrschte erfreulicherweise etwas weniger Gedränge als in den vergangenen Jahren.
Fotos: Werner Schlamm-Dedekind
Schon am Freitag stand das Weltranglistenturnier der Senioren II auf dem Programm. Mit 165 Paaren aus 12 Nationen präsentierte sich hier das mit Abstand größte Feld dieses Jahres – allerdings kam nicht einmal ein Fünftel der Teilnehmer aus dem Ausland.
Als einziges beteiligtes Paar des TSC in Hannover zeigten sich Michaela Frahm und Mario Müller-Frahm wieder einmal von der besten Seite und hätten um ein Haar die 48er-Runde geschafft – ein einsames Kreuzchen fehlte ihnen dazu, und so blieb ihnen der „undankbare“ alleinige 49. Platz – ausgesprochen schade, denn damit hatten sie eigentlich den Cut der 98 Paare aus der Runde zuvor geschafft und sich deutlich im vorderen Drittel des riesigen Gesamtfeldes postiert!
Eine tolle Leistung in einem Hammerturnier, das nach einem Tanzmarathon über einen langen Tag hinweg schließlich klar und deutlich von den Deutschen Meistern und Vizeweltmeistern Gert Faustmann / Alexandra Kley gewonnen wurde.
Fotos: privat
Das WDSF-Turnier der Senioren IV lief erst zwei Tage später. Dort waren es fast 100 Paare weniger, aber mit 68 teilnehmenden Paaren aus 10 Nationen war auch hier ein stattliches Feld beisammen, darunter die Welt- und Vizeweltmeister aus Italien, und immerhin drei Paare aus unserem Club: Marion Dedekind und Werner Schlamm-Dedekind, Anne und Helmut Roland, sowie Marion und Hans-Dieter Sorge.
Als es dann am Sonntag zur Sache ging, hatten alle drei TSC-Paare erst einmal ihre Startschwierigkeiten. So hieß es für Werner nach dem ersten Langsamen Walzer in Windeseile die Schuhe wechseln, denn im Gegensatz zu früheren Jahren fühlte sich der Boden diesmal unerwartet stumpf an.
Dieter und Marion ließen sich von dem hektischen Gedränge auf dem Parkett (14 – 15 Paare pro Heat in der Vorrunde!) ziemlich aus dem Konzept bringen und konnten ihre tänzerischen Möglichkeiten trotz behutsamen Coachings durch Solveig Schakat nur selten abrufen – so reichte es leider nicht für die nächste Runde, in die unsere beiden anderen Paare sicher einzogen.
Marion und Werner hatten in den letzten Jahren keine großen internationalen Turniere bestritten und mussten sich ebenfalls mit dem Getümmel inmitten von 13 bis 14 weiteren Paaren auf der Fläche erst zurechtfinden.
Im Gegensatz dazu hatten Anne und Helmut aus ihren häufigen Teilnahmen an Weltranglistenturnieren einige Routine mitgebracht, aber auch sie kamen mit den Bedingungen auf der Tanzfläche nicht immer optimal zurecht.
Fotos aus dem Video von Helmut Roland
Bearbeitung: Marcel Erné
Mit Platz 37-39 lagen Marion und Werner am Ende direkt vor Anne und Helmut. Sicher wäre für beide Paare noch etwas mehr drin gewesen, aber immerhin waren sie damit die besten Vertreter aus Niedersachsen bei diesem internationalen Turnier.
Eine zeitliche Verzögerung gab es, weil der erste Tanz der Vorrunde der World Open Adult Standard wiederholt werden musste, denn eine Startnummer war doppelt vergeben worden. Die meisten Zuschauer nahmen es positiv: So konnte man das inspirierende Tanzen dieser Gruppe ein weiteres Mal genießen.
Foto: Schlamm-Dedekind
Am Ende des Turniers der Senioren IV lagen die Vizeweltmeister Alessandro Barbone und Patrizia Flamini in allen fünf Tänzen vor den Weltmeistern Luciano Ceruti und Rosa Nuccia Cappello – und damit war der erwartete italienische Doppelsieg perfekt, allerdings in umgekehrter Reihenfolge.
Von den deutschen Paaren schafften nur die Berliner Wolfgang Drewitz und Eva-Mary Kohn den Sprung ins siebenpaarige Finale; die Erfahrung aus rund 200 Weltranglistenturnieren machte sich offenbar bezahlt. Hingegen verpassten die Deutschlandpokal- und L66-Sieger Heinrich und Monika Schmitz knapp die Endrunde. Die Zweiten und Dritten des diesjährigen Deutschlandpokals erreichten nicht einmal das Semifinale, was das enorm hohe Niveau an der Spitze dieses Turniers unterstreicht.
Fotos aus dem Video von Helmut Roland
Bearbeitung: Marcel Erné
Videos der ersten drei Runden:
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