10.06.2019 Braunlage
Erfolgreiches Pfingstwochenende in Braunlage:
Vier Siege und weitere Treppchen- und Finalplätze in den beiden höchsten Klassen
Eine extrem intensive und lehrreiche Woche im Rahmen des Tanzsportseminars unter der Leitung von Betty und Gerwin Biedermann und weiteren Spitzentrainern fand wie alle Jahre ihren Abschluss in einer großen Zahl von Turnieren am Pfingstwochenende. Die Zahl der Startmeldungen war um atemberaubende 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen – ein weiterer Beweis für die große Beliebtheit dieser tanzsportlich geprägten Pfingsttage in Harzer Höhenluft.
Zum dritten Mal war nun das auf einer Anhöhe gelegene Maritim Berghotel Braunlage Austragungsort.

Höllisches Tanzvergnügen in himmlischer Umgebung
Der gesamte Bau befindet sich gegenwärtig in Renovierung, was gelegentlich zu einigen logistischen Problemen führte, und sogar ein doppelter Feueralarm schreckte die Gäste am Freitagmorgen aus den Betten, worauf eine Kolonne von drei Feuerwehrautos, einem Rettungswagen und zwei Polizeifahrzeugen mit Sirene und Blaulicht anrückte.
Doch glücklicherweise erwies sich das Manöver als unnötig – es handelte sich in beiden Fällen um einen Fehlalarm.
Dafür wurden Tänzer und Gäste dann durch andere Annehmlichkeiten reichlich entschädigt: Ein mit 12 mal 19 Metern sehr großzügig bemessenes Parkett bot alle tänzerischen Entfaltungsmöglichkeiten, und drum herum lieferte ein prächtiges Ambiente den passenden Stimmungsrahmen.

Erstmals waren sogar die Trennwände zum benachbarten Saal „Niedersachsen“ entfernt worden, so dass sich riesige räumliche Ausdehnungen für Tänzer, Gäste und Aussteller boten.
Und ein gutes Angebot an Speis und Trank zu fairen Preisen machte den Aufenthalt bei schönem Pfingstwetter zum Vergnügen. Aufgrund des zwangsläufig sehr eng gestrickten Zeitplans, dessen aktuellen Stand man stets auf einem elektronischen Screen einsehen konnte, gab es nur selten Gelegenheit zum Eintanzen auf dem Parkett des Hauptsaales, doch stand den Paaren rund um die Uhr der Salon „Travemünde“ im Erdgeschoss zum Warmwerden und Eintanzen zur Verfügung.
Einen besonderen Einfall hatte das Orga-Team bei der Vergabe der Pokale: Die kleinsten wurden ausnahmsweise an die Gewinner und Finalisten der hochrangigsten Turniere vergeben. Mit einem Augenzwinkern erklärte Gerwin: „Sie haben schon so viel abgeräumt, da ist für größere Pokale gar kein Platz mehr“.

Pfingstsamstag, 8. Juni 2019:
Drei Siege zum Auftakt
Bei den Senioren II A waren genau 24 Paare am Start, so dass das Turnier durch Halbierung der Teilnehmerzahl nach jeder Runde in insgesamt drei Runden abgewíckelt werden konnte. Generell wurde als sehr positiv empfunden, dass die Paare stets viel Freiraum hatten, da in allen Turnieren maximal sieben Paare in einen Heat genommen wurden.
Zwei Paare aus unserer Trainingsgemeinschaft hatten sich hier vorgenommen, ganz vorne mitzumischen: Stefan und Kerstin Grünewald

sowie Philipp Vana und Corina Städtler, die für den BTSC starten.

Die Vorrunde in vier Gruppen zu tanzen war für Stefan und Kerstin ein eher unbekanntes Erlebnis. Vergleichbares hatten sie bisher lediglich beim Blauen Band in Berlin erlebt. Zunächst mussten sie sich etwas eingewöhnen und kamen nach ein paar Anlaufschwierigkeiten erst beim Wiener Walzer allmählich in Schwung.

Durch die enthusiastische Anfeuerung der Fans und Clubkameradinnen fühlten sich die Beiden dann aber fast wie zu Hause und waren in der Zwischenrunde endlich richtig im Turnier angekommen.
Corina und Philipp profitierten von ihren internationalen Erfahrungen bei Weltranglistenturnieren und machten von Beginn an mit schwungvoller Präsenz auf sich aufmerksam.
Die teilnehmenden IIA-Paare waren aus sieben verschiedenen Landesverbänden angereist, und so machte man manche neue Bekanntschaften. Glücklich erfuhren Stefan und Kerstin, dass sie den Sprung ins Finale geschafft hatten.

Am Ende durften sich die Beiden über einen weiteren Podiumsplatz in der A-Klasse freuen.


Aufgrund der verdeckten Wertung blieb den Zuschauern verborgen, wie eng es im Kampf um den Turniersieg zuging. Mike und Melanie Bühring von der TSA Creativ im GVO Oldenburg präsentierten sich in Hochform und verpassten den Sieg nur um eine 1.

Dieser ging mit drei gewonnenen Tänzen nach einer überzeugenden und hoch engagierten Vorführung, gespickt mit spektakulären Details, an Philipp und Corina.


Mit fünf von sechs Paaren dominierte Niedersachsen das Finale. Das einzige Finalpaar aus einem anderen Landesverband, Matthias Krug und Gabriele Römhild vom TSC Fulda, stieg nach diesem Turnier in die S-Klasse auf und erhielt dafür einen Sonderpokal.
Danach war dann eben diese Klasse II S an der Reihe. Mit dabei Michaela und Mario Müller-Frahm, die nach den Großturnieren in Pinneberg (Deutsche Meisterschaft) und Bremen (Weltrangliste) wieder einmal ein mit 9 Paaren vergleichsweise überschaubares Turnier bestritten.

Für ihre tolle Darbietung erhielten die Beiden alle 25 Kreuzchen zugesprochen und qualifizierten sich damit erwartungsgemäß optimal für das Finale.
Das einzige Paar, das ebenfalls volle Kreuzchenzahl erzielte, waren Jan Praedel und Nadine König-Haupthoff vom Flensburger TC.

Zwischen diesen beiden Paaren sollte die Entscheidung im Kampf um den Siegerpokal fallen. Aber auch Valerio und Rosetta Aiuto von der TSA des MTV Vorsfelde zeigten wunderschöne Bilder und ernteten für ihre Darbietung Platz 3.

Auch in diesem Turnier fand ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg statt. Leider gibt die verdeckte Wertung, so faire Bedingungen sie auch für die beteiligten Paare schafft, den Zuschauern nicht die Möglichkeit, an der internen Spannung des Votings teilzuhaben. Nadine und Jan erhielten insgesamt 13 Einsen und gewannen die beiden Tänze im Dreivierteltakt.

Die anderen drei Tänze gingen an Michi und Mario, die damit freudestrahlend den kleinen, aber feinen Siegerpokal entgegennehmen durften.
Wieder einmal haben die Beiden bewiesen, dass sie auf jedem Parkett bestens zurecht kommen, und ein weiteres Spitzenergebnis eingefahren.

Fotos: Marcel Erné
Auch für die Senioren-Sonderklasse IV wurde an diesem Tag ein Turnier angeboten, und mit 30 Startmeldungen war die Resonanz riesengroß. 27 Paare traten dann tatsächlich an, so dass hier vier Runden getanzt werden mussten – oder durften.
Mit von der Partie auch drei Paare unseres Clubs:

Foto: Archiv

Foto: Klaus Butenschön

Foto: Carola Bayer
Dieter und Doris erhielten mit 21 Kreuzen in der ersten Zwischenrunde das vierthöchste Ranking und waren damit natürlich klar fürs Semifinale qualifiziert.

Foto: Marcel Erné
Als einziges Paar liefen Birgit und Marcel mit voller Kreuzchenzahl in die Vorschlussrunde ein.
Und auch das Finale erreichten sie mit 23 Kreuzen deutlich vor dem Rest des Feldes. Dort zogen sie noch einmal alle Register und waren an diesem Tag trotz starker Konkurrenz nicht zu schlagen.
Fotos: Klaus Butenschön
Mit allen fünf gewonnenen Tänzen entführten sie einen weiteren Siegerpokal aus dem Harz.




Auf Platz 2 landeten die Vorjahres-Fünften der Serie L 66, Peter und Ottilie Philipp (TSC Unterschleißheim), auf Platz 3 Robert und Silvia Soencksen (TGC Rot-Weiß Porz), die aus der III S neu hinzugekommen waren.

10. Sieg der Sonderklasse im Oberharz
Fotos: Mario Müller-Frahm
Pfingstsonntag, 9. Juni 2019:
Platz 1 und 2 bei den Senioren II A
Semifinalplatz bei der L 66

Mit strahlendem Sonnenschein begann der Pfingstsonntag, so dass manche Tänzer es fast bedauert haben mögen, statt Wanderwegen Parkett unter den Füßen zu haben. Dennoch waren beide Säle bis auf den letzten Platz gefüllt und die Stimmung bestens. Es galt ein volles Programm von 14 Turnieren durchzuziehen, inklusive einem Qualifikationsturnier zur Leistungsstarken 66 am Ende.
Von unseren beteiligten Paaren machten Birgit und Andreas Spyra bei den Senioren III A den Anfang. Dank der Life-Information im Internet über den jeweils aktuellen Stand der Turnierplanung konnten die Beiden in Ruhe ihre Vorbereitungen treffen und hatten eine entspannte Fahrt durch die Harzer Landschaft nach Braunlage. Die Parkplatzsuche erwies sich allerdings aufgrund des großen Andrangs der vielen Besucher als Geduldsspiel, doch letztlich war ein Platz in der Tiefgarage des Hotels gefunden.


Sich in einem starken Feld von 27 Paaren bestmöglich zu behaupten, war nicht einfach, und der Start gestaltete sich nicht gerade verheißungsvoll.
Der Langsame Walzer gelang noch ordentlich, aber der Tango ging nach eigenem Empfinden ziemlich daneben, und auch bei Slowfox und Quickstep lief Einiges nicht nach Wunsch. So hatten die Beiden ein mulmiges Gefühl und dachten schon: „Das war’s, jetzt können wir einpacken“. Glücklicherweise reichte es aber für die nächste Runde.
Von da an klappte Vieles deutlich besser, und eine weit höhere Kreuzchenzahl als in der Vorrunde beförderte die Beiden klar ins Semifinale. Hier lief es gefühlt wie am Schnürchen, und mit Platz 9-10 wurde es am Ende ein zufriedenstellender Erfolg. Damit sind auch die letzten fehlenden Aufstiegspunkte eingefahren. Nun müssen noch fünf Platzierungen folgen…

Eckhard Quentin und Kirsten Müller-Quentin (TSA im VfL Bad Nenndorf)
Für die Senioren II A wurde auch am Sonntag ein Turnier angeboten. Wieder waren 24 Paare am Start, wenn auch in leicht geänderter Besetzung. Kerstin und Stefan ließen sich ebenso wie Corina und Philipp diese weitere Chance zu einem guten Abschneiden nicht entgehen.

Im Gegensatz zu dem etwas holperigen Start am Samstag hatten sich Stefan und Kerstin am Sonntag bereits akklimatisiert und fühlten sich von Anfang an wohl.
Die Stimmung bei den Zuschauern empfanden sie als spür- und hörbar besser als am Vortag. Der Zuspruch insbesondere während des Finales war beeindruckend.
Vor einer solchen Kulisse zu tanzen hat unseren Paaren großen Spaß gemacht.
Die Krönung eines rundum gelungenen Turniers war für Kerstin und Stefan der 2. Platz. Damit haben die Beiden eine beeindruckende Erfolgsserie hingelegt: Acht Turniere der A-Klasse in Folge, bei denen sie einen Treppchenplatz belegt haben.
Und für Corina und Philipp wurde es an diesem Tag ein klarer Sieg in allen fünf Tänzen.
Nun fehlt nur noch eine Winzigkeit, dann ist der Aufstieg in die Sonderklasse perfekt.



Die Teilnehmer des letzten großen Turniers am Pfingstsonntag und deren Schlachtenbummler mussten ein gehörige Portion Geduld und Durchhaltevermögen mitbringen – denn durch die vielen vorangehenden Turniere verzögerte sich der Start des 3. Qualifikationsturniers zur Leistungsstarken 66 bis weit nach 21 Uhr.
Wie immer galant und humorvoll, vertröstete Turnierleiter Gerwin Biedermann die Anwesenden durch einen Vergleich mit den mehrere hundert Meter langen Warteschlangen vor der Seilbahn zum benachbarten Wurmberg. Und den etwas beschwerlichen steilen Anstieg zur Veranstaltungsstätte kommentierte er mit den Worten: „Durch diesen Aufstieg haben Sie die Startberechtigung bei diesem Turnier erworben.“ Seinen Vorschlag, einen aufgefundenen Autoschlüssel als Trostpreis an das letztplatzierte Paar zu vergeben, konnte er allerdings nicht in die Tat umsetzen, denn binnen weniger Sekunden war der Besitzer aufgetaucht.

47 Paare traten bei der L 66 an, und wie immer gab es die beiden kombiniert gewerteten Vorrunden für alle Paare. Die Farben unseres Clubs vertraten Helmut und Anne Roland
sowie Werner Schlamm-Dedekind und Marion Dedekind.
Den harten Schnitt auf 15 Paare im Semifinale überstanden diesmal leider nur Werner und Marion, während Helmut und Anne ebenso wie einigen anderen arrivierten Paaren der Einzug ins Semifinale verwehrt blieb; am Ende landeten sie auf Platz 21.
Als Marion und Werner zu dem großzügig in je drei Gruppen eingeteilten Semifinale antraten, war der neue Tag längst angebrochen.
Dennoch rafften sich die Beiden noch einmal zu einer tollen Energieleistung auf und ertanzten sich schließlich den geteilten 11. Platz.
Im Finale sah man weit nach 1 Uhr „morgens“ gegenüber dem Vorjahr drei neue Paare. Auf den Plätzen 4, 5 und 6 ergab sich letztendlich diese Reihenfolge:
Eine ganz neue Paarkonstellation tanzte sich gleich im ersten Anlauf auf Platz 3:

Blau-Silber Berlin Tanzsportclub
Wie schon so oft in letzter Zeit gab es an der Spitze den Zweikampf zwischen den Niedersachsen Uwe und Cornelia Maskow und den Nordrhein-Westfalen Heinrich und Monika Schmitz, den diesmal die Delmenhorster mit 4:1 gewonnenen Tänzen und 16 Einsen für sich entscheiden konnten.

TSC Grün-Gelb Erftstadt

Tanzsportzentrum Delmenhorst



Gegen 2 Uhr morgens hatten die Paare und die letzten treuen Zuschauer diesen Mammut-Turniertag überstanden und feierten mit einem Glas Sekt.
Video:
Am Pfingstmontag war dann aber noch einmal volles Programm mit insgesamt 16 Turnieren angesagt. So verschoben sich die Anfangszeiten weit nach hinten, und es gab eine lange Reihe von Absagen für die allerletzten Turniere: Bei den Sen III S waren noch vier, bei den Sen I A/S nur noch deren drei anwesend. Wie immer nahezu unermüdlich hingegen die Senioren IV S, von denen zu später Stunde immer noch 24 Paare antraten. Aus unserem Club mit dabei wiederum Hanni und Franz Welzel
Bild: aus dem Video
sowie unsere Vertreter bei der L 66, die nochmals Durchhaltevermögen bewiesen. Mit Platz 7 verpassten Marion und Werner nur knapp das Finale,
für das sich Anne und Helmut mit der viertbesten Kreuzchenzahl qualifizierten.
Sie erkämpften in den Tänzen der Endrunde einen vierten, drei fünfte und einen sechsten Platz, woraus sich in der Gesamtauswertung leider nur Platz 6 errechnete. Trotzdem dürfen sie mit dem neuerlichen Erreichen einer Endrunde in einem stark besetzten Turnier sehr zufrieden sein.

Fotos: Marcel Erné

Video:
19-06 Pokalturniere 74. Oberharzer Tanzsport-Seminar | SEN IV S | Braunlage
Ergebnisse:
http://tanzsport-biedermann.de/seminare/2019/pfingsten-3/turnierergebnisse-3/