23.10.2022 Neuer Spiegel
Spieglein, Spieglein an der Wand
Eine Blitzaktion mit Hindernissen
Als wir vor einigen Jahren vorübergehend aus der Lili ausziehen mussten, waren all die schönen Wandspiegel notgedrungen verkauft worden. Inzwischen können sich Trainer und Tänzer im Hauptsaal wieder in der von Birgit und Marcel gestifteten großen Spiegelwand auf der Längsseite beobachten – doch die kurze Frontseite starrte weiter kahl in den Raum.
Nun hatte Nils kurzfristig von der möglichen Übernahme der Spiegel aus einem aufgelösten Fitness-Studio in Springe erfahren und sich sofort dahinter geklemmt. Der Transport des heiklen Gefahrengutes war von Burghard durch den Bau von zwei mächtigen Holzgestellen vorbereitet worden. Und dann musste plötzlich alles Schlag auf Schlag gehen….
Für Koordinator Klaus gestaltet sich der Kontakt mit dem Fitnessclub via WhatsApp als ziemlich schwierig. Die „Responsetime“ jedes Mal außerirdisch … und direkt telefonieren klappt bedingt erst nach mehreren Anläufen. Angekündigt waren zwei große Spiegel. Aber einer ist schon weg. Es gäbe noch einen kleineren Spiegel – wollen wir den überhaupt? Die Maße? Stunden später nach wiederholtem Nachbohren: 160 x 120 – uff – passt!
Wenig später: Der zweite große Spiegel ist jetzt auch schon vergeben, wir können aber noch den kleinen haben.
Wie bitte? Damit können wir nichts anfangen; entweder groß + klein – oder gar nicht.
Ach – es geht jetzt doch! Aber wir müssen die Spiegel schon am Sonntag holen, ab ca. 15 Uhr.
Helfer in Windeseile um 16 Uhr vor Ort in Springe zusammengetrommelt. Fünf starke Männer wollen sich um Transport und Montage kümmern. Es kann losgehen! Der Fitness-Club ist schon teilweise leergeräumt, und man will gleich das starke Team des TSC zum restlichen Ausräumen anstellen. Keine Zeit, Andreas hat noch ein Date…
Unser Fachmann Burghard hat tausend gute Ideen und denkt an alles … bis hin zur Metallsäge für die Alu-Leisten.
Die Spiegel-Saugnäpfe erweisen sich nicht als vertrauenswürdig: Einer scheint zu halten, der andere rutscht … Uwe hat sicherheitshalber eine Trageschlinge mitgebracht, die man am großen Spiegel mittig ansetzen kann. Schwuppdiwupp ist das schwere Ding in Burghards perfekt vorbereitetem Holzgestell im Wohnmobil verankert. Das Arretieren des „kleinen“ Spiegels ist dann nur noch ein Kinderspiel.
Die Transportfahrt verläuft nach Plan wie am Schnürchen in zwei Fahrzeugen. Andreas braust mit Klaus und Uwe vorweg. Doch vor Ort hat keiner der Erstankömmlinge die Einlasskarte zur Lili mit, und so geht es erst einmal weiter in die Südstadt, um die Karte zu holen. Bei Rückkehr steht Burghard schon im Hof und wundert sich gerade, dass bei geöffneten Fenstern zum Hof in der Lili das andere Auto fehlt …
Nach Klärung der Sachlage geht es um den diffizilen Transport durch das enge Treppenhaus ins Obergeschoss. Uwe hat die rettende Idee und macht mittig zwei Knoten mit 20 cm Distanz in die Trageschlinge, so dass man die untere Spiegelecke schön hineinsetzen kann. So wird es ein relativ Leichtes, den Spiegel über die schmale Treppe schräg bis hoch in die erste Etage zu wuchten.
Und dann beginnt mit Volldampf die Montage. Andreas hat neben ungebremster Energie einen ganzen Koffer mit Schrauben und Werkzeug mitgebracht …
Ruck zuck – messen – bohren – sägen – schrauben … und die untere Leiste und ein Teil der oberen ist montiert.
Großer Spiegel schon mal rein: Oje – die rechte Kante passt oben um mindestens einen Zentimeter nicht in die Schiene – egal, fällt fast nicht auf, kommt noch ein Vorhang daneben!?
Hallo Andreas, du kannst jetzt los, den Rest können wir jetzt auch ohne dich …
Nein, das mache ich jetzt schnell noch fertig ..
Der linke Rand neben dem Spiegel ohne Rauhfaser ist überraschend breit !? Nachmessen restliche freie Schienenlänge unten: 100 cm! Wir haben uns um 20 cm verrechnet … mal schnell noch zwei kleine Profile nachschnippeln und befestigen.
Wieder saugen … kleiner Spiegel rein — passt diesmal wie die Faust auf’s Auge. Geschafft!
Fotos: Klaus Christmann
Andreas ist froh, dass trotz „fortgeschrittener Stunde“ sein Date mit Alex noch klappt. Alle sind happy …
und die dekorativen gelben Vorhänge verdecken die Schummelei am Spiegelrand bestens.
Fotomontage: Marcel Erné