01.06.2024 Bremen WDSF
Dance Sport Festival Bremen
Weltmeisterschaft der Senioren III und WDSF-Turniere
Frahms weit vorne bei der WM und den WDSF Open Senior III
Quenzels im Semifinale der WDSF Open Senior IV
Foto: DSF Bremen
Das Dance Sport Festival im hypermodernen Congress Centrum Bremen ist inzwischen zur festen Größe im Terminkalender der Tanzsportwelt geworden. Das beweist die gewaltige Zahl von insgesamt über 800 Startmeldungen. In diesem Jahr war diese Großveranstaltung besonders attraktiv durch zwei Weltmeisterschaften, eine Europameisterschaft und mehr als 20 weitere internationale Turniere der WDSF.
Tanzsportlicher Höhepunkt gleich am Anfang: Die Weltmeisterschaft der Senioren III Standard, zu der am Freitagmorgen über 200 Paare im festlich geschmückten Hansesaal antraten. Parallel dazu lief das WDSF-Turnier der Senioren IV Standard in einer anderen Halle ab. Deshalb waren einige unserer unermüdlichen Paare bereits am Donnerstag angereist.
Für Michaela Frahm und Astrid Quenzel stand die Prozedur der Frisurgestaltung schon an diesem Vorabend auf dem Programm. Bei Beauty Code konnten sie kritisch bis staunend die Verwandlung durch kunstvolle Haarkreationen bei der jeweils gegenübersitzenden Clubkollegin verfolgen.
Auch für Ulf und Doris Nagel begannen die Vorbereitungen zur Weltmeisterschaft schon am Donnerstagabend: Ulf machte sich ein erstes Mal auf den Weg nach Bremen, um den vorgezogenen Check-In wahrzunehmen und so wie unsere anderen Ankömmlinge einer langen Warteschlange am frühen Morgen des Turniertages zu entgehen. Allerdings hatten offenbar nicht nur unsere Clubmitglieder die gleiche Idee …
Zu nachtschlafender Zeit klingelte dann am Freitag um 3:45 Uhr bei Nagels zu Hause der Wecker. Haare herrichten – Schminken – Anfahrt nach Bremen, und pünktlich um 7:30 Uhr waren auch sie zur Stelle.
In den Garderoben boten sich kontrastreiche Bilder:
Umkleidemöglichkeiten waren reichlich vorhanden, und so konnte man sich alsbald im Turnieroutfit eintanzen. Der Veranstalter hatte den Saal schön geschmückt, und man merkte direkt beim Eintreten, dass hier eine besonders feierliche Stimmung herrschte.
Fotos: Mario Müller-Frahm / Ulf Nagel
Pünktlich um 9:00 Uhr begann die Opening Ceremony zur Weltmeisterschaft der Senioren III Standard. Die 208 Paare aus 21 Nationen formierten sich zum Einmarsch, um dann gemeinsam unter ihren Flaggen den WM-Eid zu bestätigen – ein richtiger Gänsehaut-Moment.
Mit rund zwei Dritteln aller beteiligten Paare war Gastgeber Deutschland zahlenmäßig übermächtig vertreten; auch Niedersachsen hatte ein großes Team entsandt.
Fotos: privat
Leider stellten die weiteren anwesenden Nationen häufig nur ein oder zwei Paare, mit Ausnahme der bärenstarken Mannschaft aus Italien, die immerhin rund 30 Paare an den Start brachte. Diese dominierten dann im Viertelfinale, Halbfinale und Finale das Feld mit jeweils mehr als der Hälfte aller noch verbliebenen Paare! Doch der Reihe nach:
Kurz nach dem Eröffnungszeremoniell ging der Wettkampf los, aber dann zog sich die Vorrunde über volle drei Stunden hin. In den insgesamt 19 Heats zu je 11 Paaren bot sich auf der relativ großen Fläche einiges Entfaltungspotenzial, und unsere beiden Paare waren durch das gezielte Endrundentraining in Hannover gut auf die unvermeidlichen sporadischen Störungen vorbereitet. Mit der lupenreinen Bilanz von 45 bzw. 44 Kreuzen entsandte sie die Jury aus neun verschiedenen europäischen Ländern in die nächste Runde.
Foto: Marcel Erné (Archiv)
Foto: Carola Bayer (Archiv)
Ulf und Doris konnten sich in der nun deutlich anspruchsvoller gewordenen Konkurrenz zunächst noch einmal steigern, hatten aber in den letzten beiden Tänzen Probleme, frei auf der Fläche zu tanzen, und mussten gelegentlich stark improvisieren. Leider reichte das nicht, um an der dritten Runde teilzunehmen. Mit Platz 135 beendeten sie die Weltmeisterschaft im mittleren Drittel des Feldes und haben wertvolle Erfahrungen für das künftige Training gesammelt.
Inzwischen war auch das WDSF-Turnier der Senioren IV mit 36 Paaren aus 12 Nationen in vollem Gange. Hier wurde unser Club durch drei teilnehmende Paare repräsentiert:
Fotos: privat
Für Sigrid und Hans-Jürgen wurde es diesmal in dem sehr starken internationalen Feld leider nur Platz 34.
Unsere beiden anderen Paare dieser Altersgruppe erreichten sicher das Viertelfinale, und am Ende durften sich Elisabeth und Klaus nach einer sehr gelungenen Leistung über den geteilten Platz 20 freuen – damit hatten sie fast die Hälfte der beteiligten Paare hinter sich gelassen.
Für Astrid und Rainer ging es noch eine Runde weiter: Sie belegten am Ende Platz 10 in einem leistungsmäßig sehr ausgeglichenen Semifinale und rangieren nun auf Platz 31 der Weltrangliste mit über 400 Paaren.
Fotos: Marcel Erné (Archiv)
Die Gewinner dieses Weltranglistenturniers kamen wieder einmal aus Italien: Stefano Proietti und Marina Ischiboni. Platz 2 ging an David Getchell und Allison Gonzales aus den USA, die nun auch in der Weltrangliste Platz 2 einnehmen. Platz 3 auf dem Treppchen eroberten die Newcomer Dirk Keller und Heidemarie Schulz aus Hamburg.
Angefeuert von den Kollegen und Kolleginnen aus unserer Trainingsgemeinschaft eilten wenig später Michi und Mario bei der Weltmeisterschaft von Runde zu Runde. Als ihre Nummer auch in der Liste der für die 48er-Runde qualifizierten Paare erschien, war der Jubel bei ihnen und der begleitenden Fantruppe natürlich riesig.
Während die amtierenden Niedersachsenmeister, Jürgen und Christine Flimm, hier schon die Segel hatten streichen müssen und auf Platz 57-60 gelandet waren, konnten Mario und Michi deren Platzierung mit einer nochmaligen Steigerung halbieren und landeten auf dem geteilten Platz 29. Ein Superergebnis – das mit Abstand beste aller 13 beteiligten niedersächsischen Paare und das siebtbeste im deutschen Aufgebot von 132 Paaren!!
Fotos: R. & S. Spengemann
Da es während der gesamten Veranstaltung keine Möglichkeit zum Erwerb einer „Tänzer-Brause“ gab, waren Sven und Ramona Spengemann zwischenzeitlich kurz zum Bahnhof gelaufen und hatten Sekt besorgt; und so konnte in euphorischer Stimmung auf das tolle Ergebnis angestoßen werden.
Foto: Wolfgang Rolf
Das Riesenturnier zog sich noch lange hin, und die siebenpaarige Finalrunde wurde erst gegen 23 Uhr eingeläutet. Hier hatte Italien mit vier Paaren zwar die Mehrheit, aber die amtierenden Weltmeister Gert Faustmann und Alexandra Kley aus Berlin konnten ihren Titel gegen die italienische Phalanx souverän verteidigen: Sie erhielten in allen Tänzen mindestens sechs der neun zu vergebenden Einsen.
Foto: DSF Bremen
Silber und Bronze ging nach Italien: Platz 2 für Massimiliano Ferrini und Elisabetta Galilei, Platz 3 für Fiorenzo Fortin und Marianna Voltan. Die für England startenden Weltmeister früherer Jahre, Slawek Lukawczyk und Janine-Nicole Desai, kamen auf Platz 4, die ehemaligen Vizeweltmeister Thomas und Susanne Schmidt aus Deutschland auf Platz 5. Komplettiert wurde das Finale durch zwei weitere italienische Paare: Vittorio Bramati und Silvia Martorelli auf Platz 6, Luca Viel und Cinzia Pizzin auf Platz 7.
Gsamtergebnis WM Sen III Standard
Sicher etwas enttäuschend für den DTV, dass schon im Semifinale nur noch zwei der ursprünglich 132 teilnehmenden Paare aus Deutschland übriggeblieben waren. Die internationale Konkurrenz schläft nicht!
Hingegen durfte unser Paar nach dem großen persönlichen Erfolg und vor dem nächsten aufregenden Tag tatsächlich einmal gründlich ausschlafen und gemütlich frühstücken, denn die zweite Herausforderung, das WDSF-Turnier Open Senior III Standard, sollte erst um 18 Uhr beginnen. So blieb viel Zeit, an den Verkaufsständen entlang zu bummeln und diverse Garderobe auszuprobieren. Andere nutzten die Zeit zur Besichtigung der vielen Bremer Sehenswürdigkeiten.
Fotos: Astrid Quenzel
Die Teilnehmerzahl beim WDSF-Turnier der Dreiersenioren war erwartungsgemäß deutlich kleiner als bei der Weltmeisterschaft, aber mit 98 Paaren immer noch fast dreistellig. Und hier gelang es unseren beiden Matadoren Michi und Mario, noch einen draufzusetzen und sich fast bis in Semifinale zu tanzen.
Foto: Marcel Erné (Archiv)
Platz 13 bedeutete den Anschlussplatz ans Halbfinale, und wieder war es das beste Ergebnis aller beteiligten niedersächsischen Paare. Ein Super-Schlusspunkt eines überaus erfolgreichen internationalen Wochenendes in Bremen!
Foto: privat
Gewonnen wurde dieses WDSF-Weltranglistenturnier von den deutschen Vizemeistern und EM-Finalisten Ingo Bauer und Sandra Fürsattel, die sicher über den geteilten Platz 18 bei der Weltmeisterschaft am Vortag enttäuscht waren. Auf und nieder im Tanzsport – wer kennt das nicht?
Gesamtergebnis WDSF Senior IIII
Nachtrag: Ranglistenturnier der Masters III S in Fürth
Eine Woche vor der Weltmeisterschaft hatte es noch ein vom Rot-Gold-Casino Nürnberg ausgerichtetes DTV-Ranglistenturnier der Masters III S Standard in Fürth gegeben. In einem schönen großen Saal, der schon mehrmals Schauplatz für Spitzenergebnisse von TSC-Paaren gewesen war, bewarben sich 73 Paare um gute Platzierungen und viele Ranglistenpunkte. Mit dabei wie im Vorjahr, wo sie das Viertelfinale erreicht hatten (siehe Bericht), waren Eckhard Quentin und Kirsten Müller-Quentin aus unserem Club.
Foto: privat
Mit einer überzeugenden sportlichen Darbietung tanzten sie weit in die vordere Hälfte des Feldes und landeten am Ende auf Platz 31 – wieder eine tolle Leistung!
Foto: Marcel Erné (Archiv)
Der Sieg in diesem Ranglistenturnier ging wie das WDSF-Turnier eine Woche später an die deutschen Vizemeister und EM-Finalisten Ingo Bauer und Sandra Fürsattel vom ausrichtenden Club, die in allen fünf Tänzen die Majorität der Einsen erhielten.
Am Abend belohnte sich unsere beiden zusammen mit vielen Tanzsportfreunden durch eine leckere Pizza, bevor es am nächsten Tag wieder in Richtung Heimat ging.
Foto: Eckhard Quentin
Gesamtergebnis Rangliste Masters III in Fürth