07.06.2025 Bremen WM und WDSF
Dance Sport Festival in Bremen
Vier Weltmeisterschaften und 29 weitere WDSF-Turniere
Riesenfeld bei der WM der Senioren IV, Quentins achtbestes deutsches Paar
Frahms im Viertelfinale der WSDF Open Senior III Standard

Das Dance Sport Festival im gewaltigen Bremer Congress-Centrum
wächst von Jahr zu Jahr und hat sich inzwischen zu einer der größten internationalen Tanzsportveranstaltungen der Welt herausgemacht. Vier Weltmeisterschaften und 29 weitere WDSF-Turniere bildeten im Jahr 2025 ein vielfältiges und beeindruckendes Angebot für ambitionierte Tanzsporttreibende aus aller Welt.
„Eine Weltmeisterschaft fast vor der Haustür“ – diese Chance ließen sich vier unserer Clubpaare nicht entgehen. Und so brachen Helmut Bresch und Angelika Nothdurft, Klaus und Elisabeth Christmann, Eckhard Quentin und Kirsten Müller-Quentin sowie Hans-Jürgen und Sigrid Schulze vor dem Pfingstwochenende zu einem vergleichsweise kurzen Trip in Richtung Bremen auf, um an der Weltmeisterschaft der Senioren (in Deutschland immer noch „Masters“) der Altersklasse IV teilzunehmen.
Freitag, 6. Juni 2025: Weltmeisterschaft der Senioren IV
Bei Quentins klingelte der Wecker am Freitag in aller Herrgottsfrühe und riss sie unsanft aus der kurzen Nachtruhe.
Alsbald war man auf der Autobahn unterwegs, und die Hansestadt Bremen rückte näher.
Um 7 Uhr morgens landeten die beiden vor Ort und probierten sogleich das Tanzparkett des Hansesaals in noch kaltem Zustand (sowohl der Tänzer als auch des Tanzbodens) aus.


Auch Elisabeth und Klaus waren schon da.

Sie hatten den leeren, aber komplett mit Tüchern und Decken eingekleideten Ort des Geschehens bereits am Vorabend in Augenschein genommen.
Welch ein anderes Bild, als der Saal dann bei der Eröffnungszeremonie mit 195 Tanzpaaren aus insgesamt 18 Nationen prall gefüllt war und die neuen Deutschen Meister, Knut und Iris Möller, in Vertretung für alle startenden Paare den olympischen Eid sprachen.
Eigentlich sollte dieses Zeremoniell erstmals vor dem Start des Turnieres stattfinden, so dass sich alle Beteiligten schon sehr früh in Robe werfen mussten – doch dann wurde es wie schon bei früheren Weltmeisterschaften in die Mittagspause nach der Vorrunde verschoben.

Die Delegation des TSC in Hannover auf der WM in Bremen war putzmunter:
Unsere vier Paare wurden mit großem Engagement von unserer Trainerin Anne Weber gecoacht, die es sich nicht hatte nehmen lassen, unser kleines Team nach Bremen zu begleiten.
Drei unserer Paare schafften den Sprung in die erste Zwischenrunde.
Leider gab es für Elisabeth und Klaus einen unschönen Zusammenstoß mit einem anderen Paar, der blutige Schrammen auf Elisabeths Rücken hinterließ, so dass sie sich zwischendurch beim Notarzt versorgen lassen musste.


Lange Warteschlangen gab es aufgrund der riesigen Teilnehmerzahl zwischen den einzelnen Runden.
Fotos: Elisabeth Christmann, Kirsten Müller-Quentin u.a.
Platz 124 für Klaus und Elisabeth reichten ebenso wie Platz 139 für Angelika und Helmut leider nicht für das Erreichen der zweiten Zwischenrunde, aber in dem sowohl zahlen- wie leistungsmäßig weltstärksten Feld dieser Klasse war es dennoch ein zufriedenstellendes Ergebnis.
Noch sehr viel weiter nach vorne stürmten Kirsten und Eckhard:
Foto: Irina Bayamanou
Foto: Angelika Skambraks
Sie tanzten sich bis ins Achtelfinale – das war dann schon die vierte Runde!

Was unter Vereinskameraden im Vorfeld schmunzelnd als Running Gag gehandelt worden war – sie schafften mit Platz 50 im Gesamtfeld tatsächlich gewissermaßen einen Hattrick und eroberten nach Platz 8 beim WDSF-Turnier in Frankfurt und auf der Deutschen Meisterschaft wieder einen achten Platz – allerdings „nur“ unter den über hundert beteiligten deutschen Paaren.

Screenshot aus einem Video

Die Weltspitze formiert sich derzeit mit wenigen Ausnahmen außerhalb des Gastgeberlandes Germany, was sich in der Tatsache manifestiert, dass im Viertelfinale der besten 28 Paare nur noch vier, im Semifinale gar nur noch zwei deutsche Paare mit von der Partie waren. Und das Finale fand ganz ohne deutsche Beteiligung statt. Dass hier die tänzerische Weltmacht Italien zwei Drittel der Beteiligten stellte, erschien manchem Beobachter allerdings etwas übertrieben. Das deutsche Meisterpaar Möller verpasste mit Platz 7 sehr knapp die Finalrunde und hätte den Einzug in diese sicher verdient gehabt.


Aber auch unsere TSC-Paare haben auf dieser riesigen Weltmeisterschaft Flagge gezeigt.

Fotos: Elisabeth Christmann, Kirsten Müller-Quentin u.a.
Samstag, 7. Juni 2025: WDSF-Weltranglistenturniere der Senioren III und IV
Für unsere Clubpaare der Seniorenklasse III S lag das Weltranglistenturnier in Bremen „beinahe um die Ecke“, so dass man sich eine Hotelbuchung sparen konnte. Folglich waren Mario Müller-Frahm und Michaela Frahm schon wieder in internationaler Tanzsportmission auf Achse, desgleichen Ulf und Doris Nagel, die es von ihrem Heimatort Nienburg aus noch näher hatten. Für Andreas Woltmann und Alexandra Hertel war es nach dem motivierenden einwöchigen Tanzsportseminar von Betty und Gerwin Biedermann in der Heide ebenfalls fast nur ein „Katzensprung“ nach Bremen.

Foto: privat
86 Paare aus einem Dutzend Nationen traten bei den WSDF Open Standard Senior III an. Gaby Michel-Schuck, die Vizepräsidentin des DTV aus Niedersachsen, führte souverän, eloquent und genau im Zeitplan durch das Turnier. 74 Paare bestritten die Vorrunde; die restlichen 12 Paare hatten das begehrte „Sternchen“ und mussten erst in der 1. Zwischenrunde einsteigen. Die fast quadratische Parkettfläche stellte für etliche Beteiligte eine besondere Herausforderung dar: Die Frage „Wo ist hier die lange Seite?“ war oftmals zu hören.
Viel hätte nicht gefehlt, und alle drei Paare aus unserem Club hätten den Sprung ins Achtelfinale geschafft. Aber auch Platz 54 für Alex und Andreas sowie der geteilte Platz 59 für Doris und Ulf waren angesichts der Tatsache, dass ein großer Teil des leistungsmäßigen Mittelfeldes fehlte, erfreuliche Resultate. Die Ergebnisliste zeigte, dass sich die beiden Paare mit ihren Platzierungen in sehr guter Gesellschaft befanden.


Nach Beendigung ihrer eigenen Aktionen auf der Fläche feuerten die beiden Paare nach Kräften ihre Clubfreunde Mario und Michi an, für die es wie schon bei vielen nationalen und internationalen Ranglistenturnieren dieses Jahres noch viel weiter gehen sollte:

Fotos: Marcel Erné (Archiv)

Am Ende landeten die beiden auf Platz 19 und damit im vordersten Viertel dieses Weltklassefeldes.

Im Anschluss an das Turnier ging es für unser erfolgreiches Paar mit den Tanzfreunden aus Koblenz, Dortmund, Hamburg und Niedersachsen zu einer Lagebesprechung ins Restaurant, um verlorene Kalorien aufzutanken.
Bemerkenswert, dass in diesem WDSF-Turnier die sieggewohnten Weltmeister Gert Faustmann / Alexandra Kley aus Berlin sich in allen fünf Tänzen hinter den Vizeweltmeistern und Weltranglistenführenden Massimiliano Ferrini / Elisabetta Galilei aus Italien einordnen und in den letzten beiden Tänzen sogar den Führenden der deutschen Rangliste, Ingo Bauer / Sandra Fürsattel aus Nürnberg, den Vortritt lassen mussten.
Am Pfingstssamstag gab es auch noch ein WDSF-Weltranglistenturnier für die Senioren IV, das mit 112 Paaren extrem stark besetzt war – kein Wunder, einen Tag nach der Weltmeisterschaft war natürlich noch eine riesige Zahl von Paaren am Start, wenngleich alle WM-Finalisten aus Italien fehlten. Da auch für dieses WDSF-Turnier 12 Paare ein Sternchen ergattert hatten, ging es mit genau 100 Paaren in die Vorrunde. Mit dabei aus unserem Club diesmal nur Helmut und Angelika sowie Elisabeth und Klaus.

Während Angelika und Helmut diesmal mit Platz 88 den Einzug in die nächste Runde um vier Kreuzchen leider knapp verfehlten, schafften Elisabeth und Klaus den Sprung in diese Runde, belegten schließlich Platz 71 und waren damit zweitbestes Niedersachsenpaar in diesem Feld.

Fotos: privat
Lautstark unterstützten am Abend die wenigen verbliebenen Paare die Finalisten, um ihnen den gebührenden Respekt zu zollen. Was Iris und Knut Möller am Vortag verwehrt worden war, gelang ihnen an diesem Abend souverän: nicht nur der Einzug in das Finale, sondern am Ende sogar der Gewinn des Siegerpokals.




Fotos: Elisabeth Christmann
Fazit: Die Mitglieder des TSC-Teams haben sich beim Dance Sport Festival in Bremen gegenseitig toll unterstützt und mit Hilfe der einfühlsamen Betreuung durch Anne Weber sehr erfreuliche Ergebnisse erzielt.
