21.05.2022 Lübbecke BS

Fun for Fans:
Frühjahrs-Breitensportturnier in Lübbecke

Unser Trainer Jörg Helmer hatte zusammen mit seiner Partnerin Angela Unternbäumen und Björn Hollberg, dem Organisationschef des Tanzhauses Matthe in Lübbecke, ein vielversprechendes Breitensportturnier für die aufstrebende Tanzsportjugend ins Leben gerufen.

Letzte Besprechung: Angela, Jörg und Björn

Als Ausrichter zeichnete der TSC Ibbenbüren, als Veranstalter der TSC Flair Herford. Ort des Geschehens war das Obergeschoss der Alten Post in Lübbecke, eine Räumlichkeit, die tatsächlich ein besonderes Flair durch die Synthese von antiker Bausubstanz und modernem Interieur bietet.

Dem Hilferuf nach einsatzwilligen Turnierleitern für diese außergewöhnliche Veranstaltung  kamen Birgit und Marcel Erné aus unserem Club gerne entgegen.

Und so ergab sich am gleichen Tag, an dem in Delmenhorst arrivierte Leistungssportler ihre Landesmeisterschaften bestritten, eine Herausforderung ganz anderer Art für unsere Beiden – denn Breitensportturniere laufen nach eigenen Regeln ab, und viel Improvisationstalent ist gefragt angesichts der sich oft in letzter Minute noch ändernden Gegebenheiten (Startlisten, Paarkonstellationen, Rundengestaltung etc.)

Ob wir das alles unter einen Hut kriegen?

Leider streikte auch der Computer lange Zeit beim Versuch der Eingabe von Turnierteilnehmern in das Programm – doch mit Geduld und Hartnäckigkeit gelang unserem Beisitzer Thomas Borchert des Widerspenstigen Zähmung.

Es war schon sehr vergnüglich, den Kids bei ihrer unbeschwerten Art des Tanzens zuzusehen – kam eine winzige Primaballerina mal außer Takt, schubste sie einfach Partner oder Partnerin an eine andere Stelle und begann heftig gestikulierend von neuem einzuzählen. Und Konditionsprobleme schien es sowieso nicht zu geben: Einige Unermüdliche unter den Jüngsten nutzten die einstündige Eintanzphase zu einem Nonstop-Training ohne jegliche Pause.

Und dann konnte das Turniergeschehen pünktlich seinen Lauf nehmen. Disk-Jockey Björn sorgte routiniert für tolle musikalische Begleitung – auch wenn einige für Anfänger recht anspruchsvolle Rhythmen dabei waren. Verzögerungen gab es nur beim Ausrechnen der Gesamtwertungen durch Addition der Wertungszahlen 1 – 1,5 – 2 – 2,5 – 3. Die Nachkommastellen brachten Wertungsrichter wie Kontrollierende am Turnierleitungstisch einigermaßen ins Schwitzen. Die gutgemeinte Idee, Fünfen und Sechsen psychologisch zu vermeiden, ist rechnerisch natürlich unsinniger Ballast: Multiplizieren mit 2 ergäbe eine ganz gewöhnliche Skala ganzer Zahlen. Aber so nahm die Rechnerei eine gehörige Zeit in Anspruch, die Marcel mit einigen viel Heiterkeit auslösenden Spaßgedichten zu den Themen Tanzsport, Trainer und Disk-Jockey überbrückte.

Nach zwei Vorrunden für alle 15 Kinderpaare durften die besten sieben dann ihr Finale tanzen – erinnert uns das nicht an das Prozedere bei den sechsmal so alten „Leistungsstarken 66“?

Bei der Siegerehrung gab es ein Resultat, das in der Tanzsportgeschichte wohl nur alle paar Jahrzehnte einmal vorkommt – wenn überhaupt: Platz 3 ging an Startnummer 3, Platz 2 an Startnummer 2, und Platz 1 an Startnummer 1! Und das nicht etwa, weil die Wertungsrichter einfach die Rückennummern abgeschrieben hatten, sondern weil geübte Augen die Leistungen der drei besten Paare zutreffend genau in diese Reihenfolge einstuften. Und die Kleinsten machten es am allerbesten.

Die Sieger stehen rechts

Fotos: Marcel Erné und Birgit Suhr-Erné

Die beiden Turniere für die Jugend und die Erwachsenen waren mit je vier Paaren zahlenmäßig deutlich sparsamer besetzt. Aber leistungsmäßig sah man hier schon einige erstaunlich turnierwürdige Präsentationen.

Und noch ein Kuriosum der Regularien zum Schluss: Die Jugend endet mit 24 Jahren, das Erwachsensein beginnt hingegen schon mit 18 (siehe Plakat). Freuen wir uns über diese Großzügigkeit und über einen sehr gelungenen Tanzsportnachmittag, der viele Zuschauer bis zum letzten Moment in Bann hielt – wäre das nur bei den Turnieren der Sonderklasse auch so …