29.05.2022 Elmshorn DP
Deutschland-Pokal der Senioren IV S in Elmshorn
Rainer und Astrid verteidigen ihren Meistertitel
Der TTC Elmshorn hat sich über Jahre hinweg durch Ausrichten vieler nationaler Meisterschaften verdient gemacht. In diesem Jahr waren es die Kombinationsmeisterschaften der Senioren I und II S sowie die Deutschlandpokale der Senioren III und IV S.
Als Austragungsort präsentierte sich wieder die flaggengeschmückte Bürgermeister-Hell-Halle in Klein Nordende, einem Vorort von Elmshorn, in der schon in früheren Jahren zwei unserer Clubpaare hohe Meriten erworben hatten …
https://wp.tsc-in-hannover.com/12-10-2015-elmshorn-g55-l66
Nun, im Mai des Jahres 2022, waren 75 Paare für den Deutschlandpokal gemeldet, doch vor Ort traten dann nur 41 an – offenbar hatten Corona und andere böse Viruskollegen wieder einmal zugeschlagen.
Der TSC in Hannover stellte vier Paare und damit die Hälfte des gesamten niedersächsischen Kontingents:
Fotos: Mario Müller-Frahm
Elisabeth und Klaus waren schon am Freitag angereist, um sich rechtzeitig zu „akklimatisieren“. Von ihrem Quartier im Hotel „Drei Kronen“ aus starteten sie eine kleine Sightseeing-Tour ins Zentrum von Elmshorn.
Dann hieß es sich sputen, denn der Himmel öffnete seine Schleusen. Es gelang aber rechtzeitig, das rettende italienische Restaurant „Ragazzi“ zu erreichen und mit einer ebenso großen wie leckeren Portion Pasta Kräfte für das am Samstag anstehende Meisterschaftsturnier zu sammeln.
Am nächsten Morgen Tag stand nach dem Frühstück erst einmal der Corona-Bürgertest an; denn ohne negatives Zertifikat gab es keine Zulassung zum Turnier. Die Wartezeit auf das (letztendlich negative) Testergebnis wurde durch Latte Macchiato im Obergeschoss der „Galerie Cafe“ versüßt. Der Seemanns-Chor „Elveshörn maritim“ sorgte für kurzweilige Unterhaltung und stimmte aufs Tanzen ein.
Fotos: Elisabeth Christmann
In der Bürgermeister-Hell-Halle angekommen, genossen es die Paare aus ganz Deutschland, wieder einmal die Atmosphäre eines großen Tanzsportevents zu spüren, die ihnen zwei Jahre lang gefehlt hatte. Viel Publikum und wenige Masken vermittelten das Gefühl von neu erwachter Freiheit.
Jes Christophersen moderierte in seiner fröhlichen und entspannten Art das Turniergeschehen…
und griff geistesgegenwärtig ein, wenn Handlungsbedarf bestand.
Die großzügige Einteilung der 41 Paare in sieben Heats wurde von den Tanzpaaren mit einem kräftigen Applaus belohnt.
Als Schlachtenbummler und fotografische Beobachter aus unserem Club trafen Mario und Michi Frahm erst gegen Ende der Vorrunde ein, so dass sich Mario kameratechnisch sofort auf die Sprünge im Quickstep stürzen musste…
Auch Sigrid und Hans-Jürgen drehten voll auf …
schafften aber leider den Sprung ins Viertelfinale nicht.
Ähnlich erging es Angelika und Helmut:
Sie ließen zwar 12 Paare hinter sich, aber das reichte nicht für den Einzug in die 24er-Runde. Keine echte Hürde stellte dieser für Rainer und Astrid dar, die in der Vorrunde alle 35 Kreuzchen der sieben Wertungsrichter einheimsten. Aber auch Elisabeth und Klaus hatten die ersten Tänze motiviert in Angriff genommen und steuerten zielstrebig in die nächste Runde.
Sehr glücklich waren sie über das gelungene Fleckerl des Wiener Walzers genau im Zentrum der Tanzfläche. Für den abschließenden Quickstep erhielten sie sogar von allen sieben Wertungsrichtern das Votum für das Viertelfinale, das sie mit insgesamt 25 Kreuzchen in der vorderen Hälfte des Starterfeldes erreichten. Kommentar der Turnierleitung zu Elisabeths spontanem Freudenjauchzer über die Bekanntgabe der Qualifikation des Paares Nr. 11: „Wie schön, dass sich noch jemand so freuen kann“.
Mit je sechs Paaren auf der relativ großen Fläche ließ es sich weiter recht entspannt tanzen. Dennoch vom ersten Moment an volle Konzentration bei unseren beiden verbliebenen Clubpaaren.
Und die war auch nötig: Trotz des eigentlich großzügigen Raumangebots kamen sich Paare im Eifer des Gefechts gelegentlich in die Quere, so dass Klaus und Elisabeth hie und da ein wenig außer Tritt gerieten. Dennoch zogen sie alle Tänze mit Übersicht durch …
… und schafften unterm Strich mit dem geteilten 19. Platz den Cut. Zusammen mit ihnen mussten auch etliche weitere arrivierte Paare bereits vor dem Semifinale die Segel streichen, darunter zur Überraschung vieler die Vizemeister des Vorjahres, Stefan Mußmann und Dagmar Rudolph-Mußmann (Boston-Club Düsseldorf).
Mit dem schönen Gefühl, zu den deutschlandweit besten 20 Paaren ihrer Altersgruppe zu gehören, konnten Klaus und Elisabeth sich von jetzt ab ganz der Aufgabe widmen, zusammen mit Angelika, Helmut, Michi und Mario unser letztes im Turnier verbliebenes Paar kräftig mit Applaus und aufmunternden Zurufen durch das Semifinale zu begleiten.
Getragen von der akustischen Unterstützung der Kameraden und des enthusiastischen Publikums boten Astrid und Rainer eine begeisternde Vorstellung.
Es war offensichtlich, dass sie souverän das Finale erreichen und auch dort eine dominante Rolle spielen würden.
Für die Beiden ging es ja um nicht weniger als den Meistertitel des Vorjahres zu verteidigen, und so gehörten sie zu den absoluten Topfavoriten, auch wenn einige sehr starke Paare der Senioren III in die neue Altersgruppe gewechselt und natürlich hungrig auf den Titel waren.
Folgerichtig sah man dann im Finale neben drei der Finalisten des Vorjahres auch etliche neue Gesichter. Und wie zu erwarten lieferten sich die Finalpaare einen von tosendem Beifall begleiteten heißen Fight. Da verdeckt gewertet wurde, konnte niemand den exakten Ausgang dieses Meisterschaftsturniers erahnen, und so steigerte sich die fieberhafte Spannung mit jedem Aufruf eines Paares vor der Siegerehrung.
Eine bewundernswerte Leistung vollbrachten einmal mehr Heinrich und Monika Schmitz (TSC Grün-Gelb Erftstadt), die sich nun seit fast einem Jahrzehnt in den Finales des Deutschlandpokals tummeln und dabei zweimal den Titel gewannen. Auch diesmal gehörten sie zu den Finalisten und belegten Platz 6.
Platz 5 ging an die IV-S-Neulinge Olaf Paul und Christl Renno-Paul (TSC Landau i. d. Pfalz), die bereits bei den Senioren III auch international Furore gemacht hatten.
Platz 4 eroberten die Vorjahres-Dritten, Johann-Georg und Brigitte Salten (TSC Diamant Blau-Silber Lage). Mit diesem famosen Ergebnis haben sie sich endgültig in der deutschen Spitze etabliert.
Neu in der Klasse IV S waren auch die Sieger des kürzlich bei „Hessen tanzt“ abgelaufenen WDSF-Weltranglistenturniers, Tamas und Bärbl Schubert (TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg), die sich damit natürlich eine Favoritenrolle ertanzt hatten.
Als der 3. Platz bekannt gegeben worden war, konnte man die Stecknadeln im Saal auf den Boden fallen hören, so gespannt waren alle nun auf die Verkündung des zweithöchsten Treppchenplatzes.
Und dieser ging an ein weiteres schon bei den Senioren III sehr erfolgreiches Paar, Alexander und Anne-Gabriele Beaumont (TSK Sankt Augustin).
Damit war diese Meisterschaft entschieden! Für Rainer, Astrid und ihre Fans gab es kein Halten mehr. Ein riesiger Luftsprung, und dann lagen sich Sieger und Bewunderer in den Armen.
Unser Paar hatte es geschafft und den Deutschlandpokal zum zweiten Mal in Folge mit einer überragenden Leistung erobert. Auch wenn es diesmal nicht alle einzelnen Bestnoten sammeln konnte, so hatte es doch alle fünf Tänze mit klarer Majorität der Einsen gewonnen.
Wie sich die Bilder ähneln …
Vor sieben Jahren war es unserem Paar Marcel Erné und Birgit Suhr-Erné gelungen, an gleicher Stelle den im Jahr davor errungenen Titel des Seriensiegers der Leistungsstarken 66 gegen die sechsfachen Deutschlandpokalsieger Karl-Heinz und Gabriele Haugut zu verteidigen. Und jetzt durften Rainer und Astrid Quenzel zum zweiten Mal den Pokal des Deutschlandpokalsiegers entgegennehmen und dem Publikum präsentieren. Beim Abspielen der Nationalhymne kullerten dann die Tränen der Freude und Rührung – ein unvergesslicher, sehr emotionaler Moment.
Bei einer kleinen „Nachlese“ und einem Glas Sekt fand Jürgen Schwedux die passenden lobenden Worte für diese tolle Leistung, versäumte es aber nicht, auch allen anderen Teilnehmern zu gratulieren, für ihre Teilnahme zu danken und sie zu ermuntern, weiterhin mit viel Freude und Überzeugung für diesen Sport einzutreten.
alle Fotos: Mario Müller-Frahm
Zu späterer Stunde ließ man in Feierlaune den Abend in einer gemütlichen Runde beim Italiener Alberto ausklingen.
Bleibt ein großes Dankeschön an unsere Trainerin Anne Weber und unseren Trainer Manfred Kober auszusprechen, die den vier startenden Paaren, aber auch den anderen Clubpaaren in den letzten Wochen einen kräftigen Motivationsschub gegeben und unermüdlich das richtige Know-how vermittelt haben.
Und last but not least gilt unser Dank dem „rasenden Bildreporter“ Mario, der uns in seiner tollen Bildershow so lebendige Eindrücke von dieser Meisterschaft vermittelt hat.
Foto: Michaela Frahm
Bericht DTV:
https://www.tanzsport.de/de/news/news-reader/deutschlandpokale-senioren-iv-standard-und-ii-kombination
Ergebnisse:
https://tanzen-in-sh.de/ergebnisse/2022/2022-05-28-29_DM_DPs_SEN-IV-Std_Kombi/1-2805_dp_sen4sstd/index.htm