02.11.2025 Dresden WDSF

Saxonian Dance Classics: WDSF-Turniere in Dresden

Kicki und Ecki im Semifinale der Senioren IV
Michi und Mario im Viertelfinale der Senioren III

Die

verdienen ihren Namen, gehören sie doch schon seit langem zu den Klassikern im deutschen und internationalen Tanzsport. Und so zieht es Jahr für Jahr in den ersten Novembertagen viele Hunderte von Tanzsportlern in die liebevoll „Elbflorenz“ genannte sächsische Metropole Dresden.


Foto: Elisabeth Christmann

Auch vom TSC in Hannover ist alljährlich eine stattliche Truppe mit von der Partie (siehe die Berichte 2018, 2019, 2021, 2022, 2023 und 2024).

Es ist allerdings schon ein Dutzend Jahre her, dass ein TSC-Paar bei dieser Großveranstaltung auf dem obersten Treppchen stand …

2013

Foto: Reichelt design

Leider wurden im Jahr 2025 zahlreiche WDSF-Turniere abgesagt, darunter vier Turniere für die Jugend und vier für die Senioren; und sogar die WDSF Open der Hauptgruppe Standard fielen aus – möglicherweise wegen der zeitgleich angesetzten Weltmeisterschaft in Sibiu (Rumänien). Aber es blieben noch immer viele hochspannende Turniere mit teilweise riesigen Teilnehmerzahlen, wobei die große Mehrheit aus Deutschland kam.

Am 1. November begann für einige der Dresden-Fans unseres Clubs die weite Anfahrt mit einer Sperrung der Autobahn, so dass ein Umweg über den Harz genommen werden musste. Und die Anreise blieb in jedem Fall anstrengend, da es pausenlos regnete.

Die Beifahrerin darf mal kurz die Beine ausstrecken
Orientalischer Empfang in Dresden: Die ehemalige Zigarettenfabrik Yenidze

Fotos: Kirsten Müller-Quentin

Für Klaus und Elisabeth Christmann war es die Dresden-Premiere, obwohl ein Turnier in dieser schönen Stadt schon seit vielen Jahren auf der To-Do-Liste gestanden hatte; doch erst in diesem Jahr sollte es klappen. Wie so oft gaben die beiden der Anfahrt mit der Bahn den Vorzug.

Die Reiseroute

Die Deutsche Bahn war diesmal pünktlich, und so erreichten die beiden nach einer gemütlichen Fahrt entspannt ihr Ziel.

Ankunft am Hauptbahnhof Dresden

Das gebuchte Hotel „Holiday Inn Express“ lag nur wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Groß war die Freude über das Zimmer im 9. Obergeschoss mit herrlichem Panorama-Ausblick auf Dresden.

Im Holiday Inn hatte eine Vielzahl von Tanzpaaren Unterkunft gefunden, so dass man immer wieder auf bekannte Gesichter traf und unterhaltsame gemeinsame Minuten erlebte. Und das in einem Ambiente, das nostalgische Reminiszenzen an die Frühzeit von Film, Funk, Fernsehen und Telekommunikation weckte.

Auch Kirsten und Eckhard Quentin hatten hier gebucht, trafen aber erst viel später ein. Klaus und Elisabeth hatten unterdessen den Plan, erst einmal im Kongresszentrum für das Turnier am Sonntag einzuchecken. Doch die dortigen Vorbereitungen für den Ballabend ließen diese Idee platzen, und ein gemeinsames Abendessen mit allen Startern vom TSC kam wegen unterschiedlicher Vorhaben und Überfüllung der Lokale nicht zustande.  So verabredeten Klaus und Elisabeth mit Ecki und Kicki ein Treffen am Abend im kleinen Kreis und überbrückten die Zeit bis dahin mit einer ersten kleinen Stadtvisite und einem Glühwein an der Semperoper.

Semperoper mit Teilgewand
(nicht zu verwechseln mit dem Gewandhaus in Leipzig)

Fotos: Elisabeth Christmann

Währenddessen bereiteten sich Ulf und Doris Nagel und andere Paare aus unserem Club mit einem Besuch beim Turnierfriseur und dem Aufsaugen der Atmosphäre im großen Saal, wo zahlreiche WDSF-Turniere bereits im vollen Gange waren, auf ihren Start am nächsten Tag vor.

Wertungsgericht aus neun Nationen

Fotos: Kirsten Müller-Quentin

Am Sonntag mussten viele Paare schon sehr früh aus den Federn, denn der Beginn des Turniers der Senioren IV war auf 9 Uhr 45 angesetzt. Manche Teilnehmer waren noch nicht so richtig in Schwung und Stimmung zu tanzen, aber als sie in den wunderschönen Tanzsaal im beeindruckenden Kongresszentrum kamen, verflog die Müdigkeit ganz schnell. Und im Laufe des Tages wurden unsere Paare immer munterer, zumal die großzügig bemessenen Umkleideräume sogar Bewegungsfreiheit für ein kleines Aufwärmtraining zuließen.

Das Doppel-Quartett der Vierer-Senioren vom TSC in Hannover:
Eckhard Quentin und Kirsten Müller-Quentin
Helmut Bresch und Angelika Nothdurft
Hartmut und Susanne Kloth
Elisabeth und Klaus Christmann

Foto: privat

81 Paare aus insgesamt 10 Nationen traten bei den WDSF Open der Senioren IV an, wobei allerdings nur 15 Paare aus dem Ausland angereist waren. Unsere Clubvertreter begannen hoffnungsfroh und gut vorbereitet das Turnier, in dessen Vorrunde aus Zeitgründen der Quickstep weggelassen wurde, den sie sehr gerne getanzt hätten. Schade!

Leider war für Angelika und Helmut an diesem Tag schon nach der verkürzten Vorrunde Schluss. Sie teilten sich mit drei anderen Paaren den nach einer guten Performance etwas enttäuschenden Platz 61.

Helmut und Angelika

Fotos: GoodDance Pro

Auch Susanne und Hartmut schafften trotz einer schönen Präsentation leider nicht den Sprung die nächste Runde. Sie verpassten diese nur um drei Kreuzchen und landeten auf dem geteilten Platz 52.

Knapp am Achtelfinale vorbei:
Hartmut und Susanne

Fotos: Kirsten Müller-Quentin

Elisabeth war sichtlich beflügelt von ihrem neuen Outfit und tanzte mit Klaus sicher ins 49-paarige Achtelfinale.

Hier konnten die beiden noch etliche arrivierte Paare hinter sich lassen und schoben sich deutlich in die vordere Hälfte des Feldes.

Ein magischer Moment

Am Ende durften sie sich über Platz 37 freuen, den sie sich mit den Bayerischen Meistern Saumweber/Schaffert teilten.

Strahlend und zufrieden: Elisabeth und Klaus

Nun blieb den beiden viel Zeit, den Turniertag vom Parkettrand aus zu erleben, und sie hatten alle Hände voll zu tun, den jeweils im Rennen befindlichen Clubfreunden zu applaudieren. Ermüdungserscheinungen hatten da trotz frühem Aufstehen keine Chance.

Kicki und Ecki scheffelten 34 der 36 möglichen Kreuzchen aus der Vorrunde und waren damit natürlich klar für Runde 2 qualifiziert.

In voller Aktion: Ecki und Kicki

Fotos: Angelika Skambraks

Nach einer verdienten Erholungspause …

 Foto: Kirsten Müller-Quentin

drangen sie in bekannt unbeirrbarer Manier von Runde zu Runde weiter nach vorne …

und waren zu ihrer großen Freude schließlich auch im Semifinale noch mit dabei.

Ihr zwölfter Platz in einem außerordentlich starken internationalen Feld bedeutete Platz 6 unter den deutschen Paaren – ein hervorragendes Ergebnis!

Haben nach einer tollen Leistung gut lachen: Ecki und Kicki

Fotos: Angelika Skambraks

Nach ihrem anstrengenden und lange andauernden Einsatz konnten sich die beiden endlich über einen Teller Ravioli her machen. Es wurde angekündigt, dass bald der letzte Vorrat ausgegeben sein würde. Danach bestand dann leider für die Teilnehmer, die noch im Wettkampf standen, keine Möglichkeit mehr, nach dem Turnier an Ess- oder Trinkbares aus dem Verkauf heran zu kommen. Wer keinen Proviant mitgebracht hatte, ging an diesem Tag nicht nur müde, sondern auch hungrig ins Bett. Der letzte Wettkampf war ja erst kurz vor Mitternacht zu Ende!

Im Finale der Senioren IV war dreimal Deutschland und je einmal Italien, Finnland und Ungarn vertreten. Turniersieger wurden die ungarischen Meister Jozsef Kranicz und Erika Dobo, die schon in Hradec Králove gewonnen hatten und nun auf Platz 5 der Weltrangliste stehen.

Die Finalrunde, vorne die Sieger Erika Dobo und Jozsef Kranicz

Zweite wurden, ebenfalls wie in Hradec Králove, die Finnen Jouko und Helja Leppälä, nun auf Platz 6 der Weltrangliste. Platz 3 ging an die Deutschen Meister des Vorjahres, Michael und Regina Groß, die derzeit auf Platz 4 der Weltrangliste stehen.

Ein erlesenes Doppel-Trio auf dem Treppchen
Siegerehrung der Senioren IV

Platz 4 ging an Hans und Petra Sieling aus Fulda, Platz 5 an Dirk Keller und Heidemarie Schulz-Brüsewitz aus Hamburg, Platz 6 an die Italiener Desiderio Camerotto und Marisa Coral.

Gesamtergebnis WDSF Open Senior IV S

Dank der Finalisten ans Publikum

Fotos: Kirsten Müller-Quentin

Natürlich blieben unsere Vierer-Senioren nach ihren eigenen Tanzaktionen vor Ort und unterstützten die Clubkameraden nicht nur mit aufmunternder Anfeuerung, sondern selbstlos auch mit der letzten Kraftnahrung, die sie noch im Rucksack aufbewahrt hatten.

Stolze 143 Paare umfasste das riesige Starterfeld der WDSF Open Senior III Standard, das erst am Nachmittag auf die Fläche ging.  Hier waren sogar fünf unserer Paare beteiligt: Hartmut und Susanne Kloth bewiesen starke Kondition und tanzten auch noch in der jüngeren Altersklasse mit.

Hinzu kamen Ulf und Doris Nagel,

Andreas Woltmann und Alexandra Hertel

sowie unsere unermüdlichen WDSF-Starter Michaela Frahm und Mario Müller-Frahm.

Und schließlich waren auch Christiane Mente und Arne Koschel, die noch in der A-Klasse starten, mit von der Partie.

 

Ready – steady – go!

Fotos: privat

Leider wurden auch bei diesem Turnier in den ersten beiden Runden nur vier Tänze angeboten: In der ersten fehlte der Quickstep, in der zweiten der Wiener Walzer. Zudem wurde die Vorrunde in feste Gruppen eingeteilt, so dass unsere Paare von vornherein „Vollgas geben mussten“. Aufgrund der Einteilung in 12 Heats zu je 12 Paaren wurde es manchmal ziemlich eng auf der Tanzfläche.

Hartmut und Susanne gaben in der jüngeren Startklasse eine gute Visitenkarte ab und konnten hier noch ein Dutzend Paare hinter sich lassen, doch für den Einzug in die nächste Runde reichte das nicht.

Wie schon bei der danceComp in Wuppertal mischten Arne und Christiane in der höchsten Klasse kräftig mit, und wie dort fehlte ihnen nur wenig zum Einzug in Runde 2: Sie beendeten das Turnier auf dem geteilten Platz 108.

Doris und Ulf begannen mit dynamischer Überzeugung und konnten sich auch im weiteren Verlauf gut in dem Getümmel behaupten.

Ohne große Zwischenfälle absolvierten sie ihre Tänze und waren mit ihrer Vorstellung zufrieden, die ihnen den Einzug in die 99paarige zweite Runde einbrachte.

Dort wurde es dann trotz einer nochmaligen Steigerung angesichts der extrem starken Konkurrenz nur der geteilte Platz 97 – etwas enttäuschend für die beiden, denen diese Runde gefühlsmäßig gut gelungen war. Dennoch ließen sie sich ihre positive Stimmung nicht nehmen

und genossen später noch einen inspirierenden Einkaufsbummel an den Verkaufsständen.

Zwischendurch mal das Schuhwerk wechseln!

Alex und Andreas hatten ebenfalls den Sprung in Runde 2 geschafft und kämpften sich dort noch ein gutes Stück weiter nach vorn.

Auf dem Vormarsch: Alex und Andreas

Der geteilte Platz 75 war für die beiden angesichts der spärlichen Trainingsmöglichkeiten in den letzten Monaten ein tolles Resultat, das sie mit Platz 53 im 89paarigen Feld der jüngeren Altersklasse Senioren II eindrucksvoll bestätigten.

Erfolgreicher Doppelstart für Andreas und Alex

Michi und Mario hatten nach den zahlreichen nationalen und internationalen Erfolgen der letzten Monate das ambitionierte Ziel, mindestens das Viertelfinale zu erreichen und sich damit im vordersten Sechstel des Feldes zu platzieren.

Und so stürmten sie durch drei Runden …

tatsächlich bis in die Runde der besten 24 Paare und belegten am Ende Platz 22.

Wieder ein Superergebnis!

Fotos: Kirsten Müller-Quentin u.a.

 

In Abwesenheit der Weltmeister Gert Faustmann und Alexandra Kley durften die deutschen Vizemeister Ingo Bauer und Sandra Fürsattel nach einem Marathonturnier über sechs Runden gegen Mitternacht den Siegerpokal entgegennehmen. Zweite wurden die Italiener Stefano Maraboli und Laura Donati. Auf Platz 3 kamen die Braunschweiger Peter und Miriam Pfeiffer, die nach mehr als dreijähriger Pause erst vor kurzem wieder ins Turniergeschehen eingestiegen waren – eine phantastische Leistung!

Foto: Marcel Erné (Archiv)

Gesamtergebnis WDSF Open Senior III Standard

Alle Ergebnisse der Saxonian Dance Classics 2025

Die Paare des TSC in Hannover haben wieder einmal eine tolle Teamleistung abgeliefert!

Am Montag fuhren die meisten bei herrlichem Herbstwetter nach Hannover zurück. Doch Klaus und Elisabeth nutzten den Ausflug nach Dresden noch zu einer zweitägigen Erkundung der schönen Stadt an der Elbe.

Am ersten Tag standen die großen Kirchen Dresdens im Fokus. Zunächst die Kreuzkirche am Altmarkt, das größte sakrale Gebäude Sachsens. Eine Besichtigung dieses gewaltigen Barockbauwerks mit einer Turmbesteigung über 236 Stufen durfte nicht fehlen.

Blick von der Kreuzkirche auf die Frauenkirche

Und dann natürlich die berühmte im Krieg zerstörte und nun wieder vollständig aufgebaute Frauenkirche, die alles übertraf, was unsere Kirchenbesucher bislang gesehen hatten.

Modell
und Realisierung
Blick ins Kuppelgewölbe
und in den Andachtsraum
Aufgang zur Kuppel, Porzellanglocken,
der Reformator und der Hochaltar

Ein phantastischer Rundblick bei traumhaft schönem Wetter bot sich oben vom äußeren Rundgang der Kuppel aus.

Der goldene Engel auf der „Zitronenpresse“ (Glaskuppel der Hochschule für Bildende Künste)

Letztes Kulturziel des Tages war das neuerdings wegen spektakulärer Räubereien in die Schlagzeilen geratene „Grüne Gewölbe“.

Der Innenhof

An der Kasse wurde für den Audioguide neben Deutsch und Englisch die „sächsische Variante“ angeboten. Man entschied sich für letztere und genoss deren erfrischende Komik in vollen Zügen. So bleibt das Grüne Gewölbe mit seinen unermesslichen kostbaren Schätzen den Besuchern nicht nur optisch, sondern auch akustisch in bester Erinnerung. Fotografieren ist allerdings nicht erlaubt – deshalb hier keine Bilder.

Auf dem Rückweg weckte der echte Dresdener Stollen Kindheitserinnerungen und großen Appetit.

Der Stollenberg

Im Pulverturm, einem urigen Restaurant mit Geschichte, behauptete sich Klaus als „Dresdener König“ im Trichtertrinken.

So endete dieser Tag mit viel Spaß und einem königlichen Mahl.

 

Am Dienstag stand der Zwinger mit seinen vielfältigen Museen auf dem Programm. Er prägt das Stadtbild und erinnert an die prunkvolle Barockzeit.

Beeindruckend die Antikensammlung und die Skulpturen aus fünf Jahrtausenden.

Steinerner Löwe am Eingang zur Skulpturensammlung
Die Herkulanerinnen, Eros und Psyche

 

In der prachtvollen Porzellansammlung August des Starken …

traf man auf eine bunte Vogelwelt, auf Teetassen und Nachttöpfe, und sogar auf einen Hofnarren mit dem passenden Namen Joseph Fröhlich.

In der Gemäldegalerie erinnerte das berühmte Schokoladenmädchen von Liotard daran, dass es allmählich Zeit für eine Kakao- oder Kaffeepause wurde.

Doch nach dem stundenlangem Wandeln durch die Ausstellungen bevorzugten Elisabeth und Klaus einen Spaziergang über eine der Elbbrücken in die Dresdener Neustadt, um die Lungen mit Frischluft zu füllen. Auf der anderen Seite des Flusses präsentierte sich August der Starke hoch zu Ross als „Goldener Reiter“.

Am Ende eines langen Fußmarsches vorbei am Schillerdenkmal

und aparten Wandmalereien

Ist das hier die Sesamstraße?

war es schon dunkel geworden. Und so kehrten die beiden bei Michele ein, dem Inhaber eines italienischen Restaurants mit einem Hauch von Studentenleben und Erinnerungen an eigene Studienzeiten.

 

Die Rückfahrt am Mittwoch begann bei strahlendem Wetter pünktlich, doch wie es dann bei der DB guter Brauch ist, ging es nicht ohne Komplikationen: Streckensperrungen verlängerten die Heimreise gehörig. Aber die gute Laune ließ sich nicht vertreiben, und die schönen Erinnerungen an die vergangenen Tage blieben.

Sonniger Abschied von Dresden

Fotos: Elisabeth Christmann

 

Bericht DTV

Bericht NTV